Ich lebe gerade zum ersten Mal

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"Ich lebe gerade zum ersten Mal".
Als ich diese Zeilen von Nina Chuba auf meinen Kopfhörern hörte, dachte ich sofort: Das ist ja DIE Universalentschuldigung! Und gleichzeitig eine liebevolle, selbstempathische Nachricht an uns selbst.

Wer kennt es nicht?
Ein Fehler passiert und wir sind viel zu streng mit uns. Wir verurteilen uns, anstatt zu verstehen, dass wir einfach „zum ersten Mal“ in dieser Situation sind.

„War vorher nie hier, fang gerade erst an. Ich hoff, ich versteh, wie das geht, irgendwann. Ich stolper durch die große, weite Welt, ich bin so unsicher. Ich bin noch nicht so gut dadrin, ich leb grad zum ersten Mal“

Wir sind Lernende, die sich durch das Leben bewegen, ohne eine Gebrauchsanweisung.
Oft unsicher und stolpernd. Und das ist vollkommen normal.

Warum könnte dieseer Satz richtig nützlich sein?
Weil er, mindestens drei Türen öffnet, wenn wir überfordert oder gar ohnmächtig sind.

1. Verzeihen: Für das Scheitern und die Unsicherheiten, die zum Wachsen dazugehören.
2. Geduld: Weil Lernen Zeit braucht und selten geradlinig verläuft.
3. Mitgefühl: Für dich selbst als menschliches Wesen, das sich weiter entwickelt.

Im Coaching begegnen mir nicht selten Menschen, die sehr hart mit sich ins Gericht gehen. Diese innere Strenge blockiert eher und verhindert die eigentlich angestrebte Veränderung

Der Satz „Ich lebe gerade zum ersten Mal“ kann den inneren Kritiker etwas leiser drehen und Raum für Selbstakzeptanz zu schaffen. Nicht als Ausrede für Fehler, sondern als Quelle von Kraft und des Selbst-Mitgefühls.

Wenn wir uns selbst erlauben, Lernende in unserem eigenen Leben zu sein, öffnen wir die Tür zu mehr Authentizität, Mut und innerem Frieden.