Du musst niemandem (mehr) etwas beweisen.

Picasso Guernica by Marimekko

Du musst niemandem (mehr) etwas beweisen.

Nicht der Welt.
Nicht deinen Eltern.
Nicht deinem Ex.
Nicht deinen Follower:innen.
Nicht der alten Lehrerin, die dich nie ernstgenommen hat.
Nicht der Stimme in deinem Kopf, die unermüdlich fragt: „Bin ich gut genug?“

Du musst niemandem etwas beweisen.

Und doch rennen wir.
Wir leisten. Wir optimieren. Wir vergleichen.
Wir wollen eine Version sein, die man vielleicht ein bisschen mehr mag, ein bisschen besser bezahlt, ein
bisschen weniger verlässt.

Ich kenne das gut.
Dieses heimliche Gefühl, dass man es doch irgendwie zeigen muss.
Dass der eigene Wert noch eine Bestätigung braucht – eine Zahl, ein Lob, ein Like,
eine Einladung, eine Buchung, einen Vertrag.

Irgendetwas oder jemand, der sagt: „Du bist okay. Du darfst einfach sein.“
Aber du kannst es auch zu dir selbst sagen:

Ich darf “einfach” sein.
Ohne hundertausend Gedanken.
Ohne die ständig schlaueste, lustigste, interessanteste Version deiner selbst.

„Wert“ – dieses Wort, das sich so wichtig macht.
Ein kleines Wort mit großem Ego.
Und so oft verknüpft mit dem, was wir tun – nicht mit dem, was wir sind.

Was ist dein Wert?
Ist es das, was auf deinem Konto steht?
Was du monatlich verdienst?

Als würden wir das Wesen eines Menschen, seine Tiefe, seine Geschichte, seine Liebe, seine Träume – in Zahlen pressen können.

Was ist dein Wert?
Ob du bei der Arbeit immer performst, ständig souverän wirkst?

Was für eine Absurdität.
Und wie sehr wir manchmal trotzdem dran glauben.
Oder zumindest daran verzweifeln, wenn es bei anderen gefühlt oder faktisch „mehr“ ist.

Ich glaube, wir brauchen einen anderen Begriff von Wert.
Oder vielleicht: gar keinen Begriff.
Denn der Versuch, Wert zu definieren, führt oft nur wieder in die Falle.

Vielleicht liegt die Freiheit darin, deinen Wert jenseits von Wert zu entdecken.
Jenseits von Systemen, Skalen, Schulnoten, Selfie-Filtern.

Dass es Räume & Menschen gibt, die nicht fragen: „Und, was machst du so?“
Sondern: „Wie geht es deinem Innersten heute?“

Ein Raum, in dem du nicht glänzen musst.
Nicht funktionieren. Nicht beeindrucken.
Nur atmen.

Und da bist du dann.
Echt.
Ganz.
Genug.

Ich schreibe das hier auch an mich selbst.
Denn ich vergesse es immer wieder.

Ich gerate ins Tun, ins Machen, ins Vergleichen.
Ich will was „wert sein“.
Ich will „gesehen werden“.

Und dann kommt dieser kleine Moment.
Meistens leise. Unaufgeregt.

Ich sitze im Park. Genieße die Sonne. Höre das Summen in der Luft
Oder ich spüre meinen eigenen Herzschlag, ohne Aufgabe, ohne Ziel.

Und ich erinnere mich:
Ich bin.
Und das reicht.

Vielleicht ist es das, woran wir uns öfter erinnern dürfen:
Du bist keine Maschine. Kein Produkt. Keine Bewerbung.

Du bist ein Mensch.
Mit Herz, Haut, Geschichte, Sehnsucht, Scheitern und Schönheit.

Du musst niemandem etwas beweisen.
Nicht heute. Nicht morgen. Nicht irgendwann.

Du bist genug.

Auch jetzt.
Genau jetzt.

PS:

Das heißt nicht, dass man nicht an sich arbeiten sollte.
Also nicht: Ich bleibe so scheiße, wie ich bin.

Mir geht es um die Getriebenheit.
Das unbewusste Erfüllen von jahrzehntealten Programmen.
Ohne System-Update.

Die Glaubenssätze und Fühlsätze, die sich lohnen hinterfragt zu werden.
Um besser klarzukommen.

Dafür ist Coaching, Therapie und Weiterbildung hilfreich und wichtig.

Somatic Coach Accessories

Ich bin jetzt ausgestattet als Somatic Coach.
Thanks, AI 😂 Als Improviser finde ich vor allem das Yes-And Spray sehr witzig. Und eine atmungsaktive Empathie Faser würde ich uns allen gerne wünschen.

Weiter unten die Ausstattung im Einzelnen:

Flow Brille mit Weichzeichner: Für extra sanften Blick auf Widerstand, Zweifel und Selbstkritik.
Boundary-Booster-Ring: Sieht aus wie Schmuck, aktiviert aber klarere Nein-Gefühle.
Körperkompass 3000™ :Ein kleiner Kompass, der nicht nach Norden zeigt – sondern nach „what feels alive“.
Silberner Spiegel der radikalen Selbstbegegnung: Zeigt keine Reflexion – sondern ein inneres Gefühl. (Achtung: nur für Fortgeschrittene.)
Super-SloMo Fernbedienung: Macht jede noch so kleine Mikro-Bewegung episch bedeutungsvoll.
Zweifel-Umarmungs-Umhang: Aus atmungsaktiver Empathie-Faser. Wickelt dich in „It’s okay to not know.“
Yes-And Spray: Für Gruppenräume, in denen jemand zu viel „Ja, aber…“ sagt.
Fühl-o-Meter: Mini-Barometer mit Skala von „leichte Gänsehaut“ bis „heulendes Herz“

Coaching und KI

Neulich saß ich mit einer Freundin bei Kaffee und Croissant, und natürlich kamen wir irgendwann auf das Thema Künstliche Intelligenz. „Aber in deinem Feld – also im Coaching – kann KI doch eigentlich gar nichts machen, oder? Das lebt doch total vom Menschsein.“

Und klar – mein erster Reflex war auch: Genau! Coaching ist Begegnung, Präsenz, Körper, Zwischentöne. KI ist... naja, eine Maschine. Aber dann hab ich gemerkt: So einfach ist es gar nicht.

Was KI nicht kann

KI wird mich nicht spüren, wenn ich im Gespräch kurz den Atem anhalte. Sie wird nicht bemerken, dass jemand beim Erzählen plötzlich die Hände fester aneinanderpresst. Sie wird nicht nachfragen, wie es sich im Körper anfühlt, wenn die Stimme auf einmal leiser wird.

Kurz: KI kann (noch?) nicht diese kleinen feinen Wahrnehmungen, aus denen Coaching für mich auch besteht.

Und trotzdem: KI ist längst da

Was ich aber spannend finde: KI taucht inzwischen ganz selbstverständlich auch in der Welt von Coaching und Persönlichkeitsentwicklung auf. KI kann Reflexionsfragen, hilft beim Gedanken strukturieren und kann Sprache analysieren und bietet Impulse.

Das ist erstmal hilfreich und praktisch. Vor allem für Menschen, die gern schriftlich arbeiten, außerhalb regulärer Öffnungszeiten Impulse bekommen wollen oder gern erstmal für sich sind, bevor sie sich jemandem öffnen.

KI als Einladung zum Spiel

Ich merke: Wenn ich KI nutze – zum Beispiel, um einen Gedanken zu sortieren – dann fühlt es sich so an, als würde ich mit einem sehr höflichen, leicht nerdigen Assistenten brainstormen. KI macht keine Pausen, KI bewertet nicht, KI wird auch nach der zehnten wirren Idee nicht ungeduldig.

Das kann total entlastend sein. Und auch spielerisch.

Und trotzdem: Coaching bleibt Beziehung

Für mich bleibt Coaching vor allem eins: ein lebendiger, menschlicher Prozess. Einer, der sich nicht planen lässt. Einer, in dem es knistert, ruckelt und flowt.

KI kann Impulse geben – aber sie kann keine echte Resonanz herstellen. Keine Beziehung bauen. Kein Mitfühlen, kein gemeinsam Schweigen, kein Lachen über das völlig Unlogische, was manchmal eben dazugehört.

Mein Fazit (für heute)

KI im Coaching? Why not. Als Werkzeug, als Spielpartnerin, als Impulsgeberin. Aber nicht als Ersatz für echte Begegnung.

Ich glaube: Die spannendsten Räume entstehen dort, wo Mensch und Maschine sich nicht ersetzen wollen – sondern sich gegenseitig inspirieren.

Finde deinen Platz in der Welt

Wir vergleichen uns mit anderen und messen uns an Normen, die nicht unsere eigenen sind. Vielleicht stecken wir irgendwo dazwischen – zu viel von diesem und zu wenig von jenem.

Ich finde, der Song “The Geek (Shall Inherit)” von Wir sind Helden zeigt auf, dass der wahre Platz, den wir suchen, nicht dort liegt, wo wir uns anpassen, sondern genau da, wo wir uns selbst treu bleiben.

“Bist du zu schlau, um nicht unangenehm aufzufallen
Und nicht schön genug, um damit durchzukommen?
Weißt du genau, wie es ist, immer raus zu fallen
Nur nicht weit genug, woanders anzukommen?”

Diese Zeilen spiegeln das Gefühl wider, dass du nicht in das vorgegebene Bild passt. Es ist ein Gefühl, das viele kennen: du tust dein Bestes, aber es scheint nie genug zu sein, um wirklich „dazuzugehören“.

„Nicht deine Zeit,
nicht deine Füße,
nicht dein Beat,
nicht deine Leute.
Deine Welt nicht, und nicht mal dein Schmerz
Du musst hier nicht dazugehören, aber such dir, was zu dir gehört
Du musst nicht tanzen, aber beweg dein Herz”

Es sind die, die durch ihre Wunden, ihre Verletzlichkeit und ihr Anderssein die Welt auf eine andere, vielleicht sogar tiefere Weise verstehen. Sie sind die, die Veränderung bewirken können, nicht durch das Streben nach Perfektion, sondern durch die Bereitschaft, ihre eigenen Geschichten und Wunden anzunehmen. Diese „Verletzten“ sind es, die den Weg zeigen – nicht die, die der Masse hinterherlaufen.

Es tut weh, sich selbst zu verleugnen, so zu sein, wie andere es von dir erwarten. Doch der wahre Schmerz entsteht nicht, wenn du dich traust, anders zu sein – er entsteht, wenn du versuchst, jemand zu sein, der du nicht bist. Der Song erinnert uns daran, dass wahre Stärke nicht darin liegt, perfekt zu sein, sondern darin, uns selbst zu erlauben, „die Brille anzubehalten“, auch wenn sie uns in eine andere Richtung führt.

Deine Welt muss nicht die der anderen sein. Du musst nicht den gleichen Rhythmus wie alle anderen folgen. Statt dich an den Erwartungen der anderen zu messen, solltest du lernen, dich selbst zu akzeptieren und den Platz in der Welt zu finden, der wirklich zu dir passt.

Wenn du dich von den Normen befreist und deinen eigenen Weg gehst, wirst du merken, dass dein Platz genau dort ist, wo du dich selbst lebst – in deiner Unvollkommenheit, in deiner Authentizität. Du musst nicht der „Homecoming Queen“ oder der „Quarterback“ sein, um die Welt zu verändern. Dein Platz ist dort, wo du du selbst bist, und genau dort findest du den Frieden, den du suchst.

Es geht nicht darum, die beste Version eines „anderen“ zu sein, sondern unterschiedliche Facetten von dir selbst zuzulassen. Zu akzeptieren, dass sie da sind. Deine Einzigartigkeit und deine Wunden sind das, was dich ausmacht. Du bist nicht weniger wert, weil du nicht in das Bild der Gesellschaft passt – du bist wertvoll genau so, wie du bist.

Finde deinen Platz, indem du dich selbst akzeptierst, und sei stolz darauf, dass du deinen eigenen Weg gehst. Denn der wahre Platz in dieser Welt gehört nicht denjenigen, die sich anpassen, sondern denen, die den Mut haben, auch sich selbst zu leben.

Du bist nicht kaputt

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warum du aufhören solltest, dich selbst zu bekämpfen

Der Teil in dir, der auf Veränderung wartet, ist noch da. Und er wird nicht verschwinden, egal wie sehr du versuchst, ihn zu ignorieren. Vielleicht lenkst du dich ab, funktionierst im Alltag, setzt dir Ziele, optimierst dich – doch tief in dir bleibt dieser Kern, der nach etwas anderem ruft.

Dieser wilde, unverfälschte Teil in dir – er ist unzerstörbar. Er trägt deine Wahrheit, bevor dir gesagt wurde, wer du sein sollst. Bevor du gelernt hast, Erwartungen zu erfüllen und dich anzupassen. Er ist die Essenz deiner Lebendigkeit, dein innerer Kompass. Und wenn du aufhörst, dich von ihm abzutrennen, verändert sich alles.

Hör auf zu kämpfen – fang an zu fühlen

Wir wurden darauf konditioniert, unangenehme Gefühle zu vermeiden. Angst, Zweifel, Wut, Unsicherheit – all das soll möglichst schnell weg. Wir versuchen, uns zu „verbessern“, positiver zu denken, produktiver zu sein. Doch was, wenn es nicht darum geht, etwas an dir zu reparieren?

Wirkliche Veränderung passiert nicht durch Kontrolle oder Verdrängung. Sie passiert, wenn du allem in dir begegnest. Auch dem Unbequemen. Auch dem Dunklen.

Wenn du lernst, alles in dir zu fühlen, ohne davor wegzulaufen, beginnt dein System, sich von selbst zu regulieren. Du wirst spüren, dass du alles halten kannst – dich selbst, deine Gefühle, dein Leben.

Was passiert, wenn du dich darauf einlässt?

Du wirst weniger nach Bestätigung im Außen suchen, weil du deinen eigenen Wert kennst. Du wirst spüren, dass du genug bist – genau so, wie du jetzt bist. Du wirst deinem Körper und deiner Intuition vertrauen. Entscheidungen werden leichter. Dein Ausdruck wird freier.

Du wirst nicht mehr kämpfen müssen. Stattdessen wirst du in dir selbst ankommen.

Somatic & Business Coaching – für echte Veränderung

Diese Arbeit ist kein theoretisches Konzept, sondern ein körperlicher Prozess. Als Somatic Coach begleite ich dich dabei, über deinen Körper und deine Wahrnehmung eine tiefere Verbindung zu dir selbst herzustellen. Deine Themen kannst du verstehen, aber sie tief durchzufühlen – trauen sich die wenigsten. Dadurch entsteht jedoch erst wirkliche Transformation.

Im Business Coaching geht es nicht darum, dich in eine Schablone zu pressen, sondern dein volles Potenzial zu entfalten. Ob du selbstständig bist oder in einer Organisation arbeitest – wenn du deine innere Klarheit findest, wird dein beruflicher Ausdruck kraftvoller, authentischer und erfüllender.

Möchtest du erleben, wie das für dich aussehen kann? Dann melde dich bei mir.

Deine Wut liebt dich

Wut hat ein Imageproblem.
Sie wird behandelt wie ein ungebetener Gast, den man am liebsten ignoriert oder gleich ganz rauswirft. Doch was, wenn Wut eigentlich der Geheimagent unserer Bedürfnisse ist – maskiert als brüllender Löwe, aber in Wahrheit ein treuer Spürhund, der uns auf etwas Dringendes hinweist?

Marshall B. Rosenberg, der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, gibt uns eine überraschende Perspektive:

"Verwende Wut als Weckruf für unerfüllte Bedürfnisse."

Somatic Coaching hilft uns Wut nicht als Feind, sondern als liebevolle Freundin zu begreifen. Statt sie in den Keller zu sperren können wir lernen, ihre Botschaft zu entschlüsseln – und sie vielleicht sogar als Verbündete zu gewinnen.

DIE WUT IST DEINE FREUNDIN

Rosenberg sagt:

"Was andere tun, mag der Auslöser unserer Gefühle sein, aber niemals die Ursache."

Im Somatic Coaching arbeiten wir mit dem Körper, um das körperliche und emotionale Feuer der Wut nicht nur zu spüren, sondern auch damit zu arbeiten. Denn oft ist Wut wie ein schlecht programmiertes Navigationsgerät: Sie schreit „Neuberechnung!“, aber gibt uns keine klare Richtung. Durch gezielte Körperarbeit, Atemübungen und Reflexion können wir herausfinden, wohin sie uns eigentlich führen will.

Wut kann nützlich sein

Statt Wut als Dramaqueen zu verteufeln, können wir sie als unbequeme, aber ehrliche Freundin betrachten. Sie zeigt uns, wo Veränderung nötig ist – sei es in unseren Beziehungen, im Job oder in unserem Umgang mit uns selbst. Und das Beste daran? Wir haben die Macht, den Drehbuchverlauf selbst zu bestimmen.

Rosenberg liefert uns dazu einen entscheidenden Schlüssel:

"Die Ursache der Wut liegt in unserem Denken – in Schuld- und Urteilsgedanken."

Mit anderen Worten: Wenn wir unsere eigenen Gedankenmuster durchleuchten, können wir nicht nur unsere Wut besser verstehen, sondern auch unsere Bedürfnisse klarer formulieren – und plötzlich wird aus dem inneren Wut-Monster eine wichtige, wegweisende Stimme.

Fazit: Wut als Einladung

Anstatt Wut zu unterdrücken oder unkontrolliert explodieren zu lassen, können wir lernen, sie als Einladung zu mehr Selbsterkenntnis zu begreifen. Somatic Coaching hilft uns, mit ihr auf Augenhöhe zu kommen, sie als wertvolle Ressource zu nutzen und sie in kreative Lösungen zu verwandeln. Wer sich darauf einlässt, wird feststellen: Wut ist kein Hindernis – sie ist der Wegweiser zu dem, was uns wirklich wichtig ist.

"Ich bin kein Kompromiss. Ich bin eine Entscheidung."

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Als meine Klientin dies sagte, spürte ich eine Gänsehaut.
Es war ein Moment der Klarheit, der Befreiung, der Selbstermächtigung.


Jahrelang hatte sie sich verbogen, hatte blind Erwartungen anderer erfüllt, hatte Ja gesagt, wenn ihr Inneres eigentlich leise “Nein” schrie. Sie war eine People Pleaserin – eine, die sich erst dann wertvoll fühlte, wenn sie es allen recht machte.

Doch in unserer Arbeit begann sie, sich selbst zu spüren. Ihren Körper als Wegweiser wahrzunehmen.
Zu erkennen, wann sie sich klein machte und wann sie aus ihrer eigenen Kraft heraus handelte. Sie begann, ihre Grenzen nicht nur zu fühlen, sondern sie auch klar zu setzen – ohne Schuldgefühle.

"Ich bin kein Kompromiss.”
”Was bist du dann?”, fragte ich.
“Ich bin eine Entscheidung."

Diese Sätze waren für sie ein Wendepunkt.
Ein klares Bekenntnis zu sich selbst.
Der Beginn des Abschieds von dem Muster, das sie so lange durch ihr Leben getragen hatte.

Vielleicht kennst du dieses Gefühl auch – das Bedürfnis, gemocht zu werden, das Unbehagen, wenn jemand unzufrieden mit dir ist. Doch was, wenn du dich nicht länger als Verhandlungsmasse siehst?
Was, wenn du dich nicht mehr zwischen den Wünschen anderer verlierst, sondern deine eigene Wahrheit lebst?

Der Psychologe Marshall B. Rosenberg, Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, sagte einmal: „Wenn wir unsere Bedürfnisse nicht ernst nehmen, tun es andere auch nicht.“

Eine gesunde Selbstbehauptung bedeutet nicht, andere vor den Kopf zu stoßen, sondern sich selbst mit Respekt und Klarheit zu begegnen. Das bewusste Erleben der eigenen Grenzen und Bedürfnisse ist ein wichtiger Schritt aus dem People-Pleasing heraus – und genau hier setzt somatisches Coaching an.

Rosenberg sagt, dass „die meisten von uns mit einer Sprache aufgewachsen sind, die uns ermutigt, zu benennen, zu vergleichen, zu fordern und Urteile zu fällen, anstatt uns bewusst zu sein, was wir fühlen und brauchen.“

Diese sprachlichen Muster beeinflussen auch unser Körpergefühl und unser Verhalten, oft ohne dass wir es bemerken. Somatisches Coaching hilft dabei, diese unbewussten Prägungen zu erkennen und neue Wege zu entdecken, die sich authentisch und stimmig anfühlen.

Im somatischen Coaching arbeiten wir nicht nur mit Gedanken, sondern mit dem ganzen Körper. Denn wahre Veränderung geschieht nicht nur im Kopf – sie wird spürbar, erlebbar, verkörpert.

Wenn du dich wiederfinden kannst in der Geschichte meiner Klientin, lade ich dich ein, mit mir auf diese Reise zu gehen. Eine Reise zurück zu dir. Dorthin, wo du nicht länger ein Kompromiss bist – sondern eine Entscheidung.

Sei kein Held. Sei ein Feld.

✨ Sei kein Held. Sei ein Feld. ✨

Wir wachsen mit der Idee auf, dass wir „Helden“ sein müssen – stark, unerschütterlich, immer in Aktion. Doch was, wenn wahre Stärke nicht im Kämpfen liegt, sondern im Raumgeben?

Ein Feld lässt wachsen.
Es empfängt, verändert sich, verbindet.
Es ist nicht allein – es ist Teil eines größeren Ganzen.

Im Coaching geht es nicht darum, dich in einen unbesiegbaren Krieger zu verwandeln. Sondern darum, dich mehr als lebendiges Feld zu fühlen: Verbunden, offen, im Fluss mit dem Leben.

Ein entspannter Körper kann sich entwickeln.
Ein angespannter bleibt im Überlebensmodus.

Im Somatic Coaching geht es darum, diese innere Weite zu entdecken – nicht als Ziel, sondern als Qualität, die schon da ist.

Willst du weniger kämpfen und mehr wachsen?
Lass uns sprechen.

Achtsamkeit & Coaching

„Wenn Sie vor einer Tür stehen, stehen Sie vor einer Tür.
Wenn Sie sich mit Ihrer Frau streiten, streiten Sie sich mit Ihrer Frau.
Wenn Sie aber vor einer Tür stehen und sich gedanklich gleichzeitig mit Ihrer Frau streiten, ist das absolut nicht achtsam, sondern einfach nur idiotisch.“

Dieses Zitat aus der Netflix-Mini-Serie "Achtsam morden" bringt es auf den Punkt: im Moment sein, statt sich in Gedankenstrudeln zu verlieren.

Doch genau das fällt uns oft schwer. Unser Geist springt zwischen Vergangenheit und Zukunft hin und her – und während wir eigentlich vor einer Tür stehen, führen wir in Gedanken Diskussionen, die wahrscheinlich nie stattfinden werden.

Die Serie verbindet ernste Themen wie Selbstverantwortung und Veränderung mit einer guten Portion Humor und Absurdität. Das gefällt mir, denn auch im Coaching geht es oft darum, den eigenen Handlungsspielraum neu zu entdecken – mit Leichtigkeit und mitunter unbequemen Erkenntnissen.

Wo liegt die Verbindung zwischen Coaching & Achtsamkeit?
In beiden Ansätzen geht es darum, bewusst hinzuschauen, anstatt im Autopilot-Modus zu verharren:

1. Selbstbeobachtung – Was passiert gerade in mir? Welche Gedanken, Emotionen und Muster erkenne ich?

2. Entscheidungsspielräume
– Statt automatisch zu reagieren, bewusst neue Möglichkeiten entdecken.

3. Verantwortung übernehmen – Die eigenen Handlungen aktiv gestalten, statt sich von Umständen treiben zu lassen.

Kleine Momente der Achtsamkeit können große Veränderungen bewirken – sei es im Alltag oder in persönlichen Entwicklungsprozessen. Hier noch 3 Minuten zu Achtsamkeit in der Serie: Youtube - Link

Was ich auf meiner Workation gelernt habe

Kein KI Bild. Sondern noch von Hand fotografiert.

1. Muse over News

Mal wieder richtig lesen. Kein endloses Rumscrollen, kein ständiges Aktualisieren der News, um die nächste Hiobsbotschaft zu konsumieren. Stattdessen: Das berühmte "gute" Buch zur Hand nehmen – und davon gleich mehrere.

Ob Fachbuch oder Fiktion – ich merke, wie meine halben ADHS-Symptome verschwinden. Mein Geist wird ruhiger, fokussierter, klarer. Statt von einem schnellen Info-Snack zum nächsten zu springen, tauche ich tief in Geschichten ein, lerne Neues, denke nach. Lesen ist wie Detox für mein Gehirn.

2. Bewusst ist mehr

Vielleicht ist es das Alter. Vielleicht ist es die höhere Achtsamkeit in meinem Leben. Aber FOMO war einmal. Nicht alles erleben müssen, nicht alles mitnehmen, nichts mehr auf Kante nähen oder kurzfristigen Dopamin-Ausschüttungen hinterherlaufen.

Stattdessen: bewusstere Entscheidungen. Weniger, aber mit mehr Tiefe.
Gezieltes auswählen, sich auf etwas freuen, wirklich eintauchen, statt mit dem Kopf schon wieder bei der nächsten Sache zu sein.

Vorfreude ist Teil des Erlebens – ein unterschätztes Konzept in einer Zeit, in der alles sofort verfügbar ist.

3. Sport macht (danach) Spaß.

Eine Sportroutine fällt mir schwer. Aber ich beginne, mich auf das Gefühl danach zu freuen. Fix und fertig sein, den Körper spüren, besser schlafen, dieses wohlige Kribbeln nach einer intensiven Session.

Und ja, die Nebeneffekte: Vom One-Pack zum Two-Pack upgraden.
Ich bin dran.

4. Danke, Tanke.

Dankbarkeit ist eine Praxis. Keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Entscheidung. Die vielen kleinen Dinge, die gut laufen, auch mal schätzen – statt immer nur auf das zu schauen, was fehlt oder besser sein könnte.

Zum Beispiel: Ich bin heute Morgen aufgewacht. Das Wasser kommt aus dem Hahn. Ich habe ein Dach über dem Kopf. Das sind keine kleinen Dinge, sondern fundamentale Geschenke.

Und es hilft, das aufzuschreiben.
Was war heute gut?
Wofür bin ich dankbar?
Wer hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?

Tipp: Kostenlose Apps wie Presently eignen sich perfekt zum Dokumentieren. Oder einfach ein kleines Notizbuch. Hauptsache, es wird zur Gewohn- und Gelebtheit.

Das Trauma in dir

Ein wunderbares Buch von Bessel van der Kolk. Er erklärt Grundlagen zu Trauma-Arbeit, bietet eindrückliche Fallgeschichten, beleuchtet wichtige Studien vor und stellt u.a. Körperarbeit als Lösungsansatz vor:

"In den letzten drei Jahrzehnten haben Psychopharmaka in unserer Kultur einen kaum noch wegzudenkenden Einfluss gewonnen, wenn auch mit sehr zweifelhaften Konsequenzen.

Als Beispiel hierfür möchte ich auf die Rolle der Antidepressiva hinweisen. Wären sie tatsächlich so wirksam, wie man uns glauben machen will, dürften Depressionen in unserer Gesellschaft mittlerweile kaum noch eine Rolle spielen. Aber trotz des ständig steigenden Konsums dieser Mittel hat sich an der gewaltigen Zahl stationärer Behandlungen wegen Depression nicht das Geringste geändert."

"Medikamente können ein Trauma nicht »heilen«, sondern nur die Ausdrucksformen gestörter physiologischer Prozesse lindern. Sie können dazu beitragen, Gefühle und Verhaltensweisen unter Kontrolle zu halten, aber das hat immer seinen Preis, denn sie wirken, indem sie die chemischen Systeme blockieren, die den Aktivitätsdrang, die Motivation, den Schmerz und angenehme Empfindungen regulieren."

"Berührung, das elementarste Werkzeug, das uns zur Verfügung steht, um andere Menschen zu beruhigen, darf bei den meisten therapeutischen Praktiken nicht genutzt werden.

Doch kann niemand völlig genesen, wenn er sich nicht wohl (und sicher) in seiner Haut fühlt. Deshalb empfehle ich meinen Patienten, sich auf irgendeine Form von Körperarbeit einzulassen."

"Wenn Traumatisierte sich verändern wollen, müssen sie sich ihrem inneren Erleben öffnen. Der erste Schritt auf diesem Weg besteht darin, dem eigenen Geist zu gestatten, sich auf physische Empfindungen zu fokussieren und sich deren Flüchtigkeit zu vergegenwärtigen, da sie schon auf leichte Veränderungen der Körperhaltung, des Atemmusters und des Denkens reagieren– in krassem Gegensatz zum quasi zeitlosen, ständig präsenten traumatischen Erleben."

"Achtsame Berührung und Bewegung erden Menschen und ermöglichen ihnen, Anspannungen zu entdecken, die sie seit langer Zeit festhalten und die ihnen nicht einmal mehr bewusst sind.”

"Um unsere eigene Stimme zu finden, müssen wir in unserem Körper sein– wir müssen tief atmen und zu unseren inneren Empfindungen in Kontakt treten können.

Dies ist das Gegenteil von Dissoziation, von »außerhalb des eigenen Körpers sein« und davon, sich selbst verschwinden zu lassen. Und es ist das Gegenteil von Depression, von zusammengesunkenem Sitzen vor einem Bildschirm, der uns passive Unterhaltung liefert. Handlungsfähigkeit beinhaltet, dass wir in der Lage sind, unseren Körper zu nutzen, um unseren Platz im Leben einzunehmen."

Ich war in der Hölle und fand das Paradies in mir

Maksim Klasanovic schildert seine eindrucksvolle Transformation während einer über achtjährigen Haft in Thailands härtestem Gefängnis. Durch Meditation und Yoga gelingt es ihm, inneren Frieden zu finden und sich weiterzuentwickeln. Ich habe seine innere Reise mit Begeisterung gelesen.

"Wir waren abgehobene, überhebliche und arrogante Knochen. Wir hatten andere danach beurteilt, woher sie kamen oder wie viel Geld sie besaßen. Für mich hatte es bessere und schlechtere Menschen gegeben– ob Schwule oder Ausländer, Arme oder Reiche. Ich hatte zu allem und jedem eine Meinung gehabt– aber selten eine gute. Ich hatte über jeden hergezogen und mich für etwas Besseres gehalten. Erst als klar war, dass ich aus dem Knast so schnell nicht wieder rauskommen würde, fing ich an, meine Lebenshaltung zu hinterfragen…"

"Die meisten von ihnen litten eigentlich permanent unter etwas ganz anderem als das, worüber sie sprachen. Sie waren einsam. Andere erzählten ihre eigene Version ihrer Geschichte immer und immer wieder, damit sie sich selbst noch leiden konnten. Aber eigentlich fühlten sie sich zutiefst schuldig und schämten sich. Oder es war genau umgekehrt: Vorhandene Portionen Hoffnung und Zuversicht blieben unter einer dicken Schicht Selbstzweifeln und fehlendem Selbstbewusstsein begraben. All diese Dinge lagen in ihnen verborgen und manchmal wussten sie nicht einmal selbst etwas davon. Dann sagte ich ihnen extra das, was ich in ihnen spürte, damit sie es selbst auch spürten."

"Ich war jetzt Bibliothekar, Chef der Security, Leiter eines Fitness- Studios, Prediger, spiritueller Lehrer, trainierte eine Yoga- Klasse, war Übersetzer für eingehende Briefe an ausländische Gefangene und seit meinen Fernsehabenden mit den Kommandos auch so etwas wie der Anchorman der Daily Bombat News. Die Jobs wurden nicht weniger– dafür aber immerhin die Jahre, die ich noch abzusitzen hatte. "


Was Coaching für mich ist

Coaching ist für mich ein Raum der Begegnung – ein Ort, an dem zwei Menschen digital oder in Präsenz zusammenkommen, mit dem Fokus auf das Anliegen einer Person.

Der Coach fungiert dabei nicht nur als Zuhörer und Fragender.
Dieser kann auch Spiegel, Resonanzkörper, Impulsgeber oder Irritationsinstanz sein.

Dies geschieht über das Einbringen von u.a. Bildern, Metaphern, Vergleichen, Geschichten sowie körperliche Beobachtungen und Resonanzen in das Gespräch. Und die beleuchten mitunter, was noch nicht gesagt oder gefühlt wurde.

All das wird als Geschenk, als Möglichkeit angeboten, damit die suchende Person ihre eigenen Antworten finden kann – einen nächsten Schritt, eine neue Perspektive, eine Erkenntnis. Und wo es Tipps & Tricks gibt, gebe ich diese gerne.

Der Coaching Prozess ist ein strukturierter und improvisierter Tanz aus achtsamen Zuhören und Fragen, Fühlen, Worten, Stille und Überraschung.

Fühlen statt Verdrängen: Wie Somatic Coaching dir helfen kann

Foto von Joseph Frank auf Unsplash

Wir sind wir oft darauf trainiert, unangenehme Gefühle zu vermeiden. Doch was wäre, wenn genau diese Gefühle ein Schlüssel zur Veränderung und inneren Freiheit wären?

In meinem körperorientierten Coaching unterstütze ich dich nicht nur dabei, neue Gedankenmuster zu entwickeln, sondern auch, dich mit deinen sogenannten „unangenehmen Gefühlen“ auseinanderzusetzen. Gefühle wie Trauer, Wut, Scham oder Angst – oft empfinden wir sie als störend und versuchen, sie zu verdrängen. Doch der Weg zu einem erfüllten Leben führt nicht über das Vermeiden, sondern über das bewusste Spüren.

Viele von uns haben nie gelernt, diese Gefühle wirklich wahrzunehmen, sie anzunehmen und schließlich loszulassen. Stattdessen greifen wir zu Ablenkungen, um das Unwohlsein zu überdecken: stundenlanges Fernsehen, zielloses Scrollen im Internet, übermäßiger Sport, zwanghafter Konsum oder andere Fluchtstrategien. Diese Methoden verschaffen kurzfristig Erleichterung, doch langfristig bleiben die zugrunde liegenden Themen ungelöst.

Wirklich frei zu werden bedeutet, dass nichts mehr „sein muss“. Es bedeutet, die Freiheit zu erlangen, zu wählen: neue Denk- und Fühlmuster zu entdecken und dich nicht länger von alten, einengenden Mustern bestimmen zu lassen.

In meinen Sessions begleite ich dich dabei, wieder in Kontakt mit dir selbst zu kommen – deinem Körper, deinen Gefühlen und deiner inneren Stärke. Es ist ein Prozess, der Raum schafft für Akzeptanz, echte Veränderung — zum Beispiel mehr Leichtigkeit, Präsenz, Ruhe oder Klarheit.

Das Verunsicherungsbuch

Dieses Buch von Klaus Eidenschink kann ich sehr empfehlen.
Es ist: verständlich, tiefsinnig und auf den Punkt.
Hier einige Zitate aus diesem Buch für Coaches und andere Mutige:

"Grob geschätzt kamen 85 % meiner Coaching-und Therapieklienten in den letzten 30 Jahren auch deshalb zu mir, um sich unangenehmer Gefühle zu entledigen. Was sollte nicht alles verschwinden: Ängste, Schuldgefühle, Unsicherheit, Scham, Eifersucht, Trauer, Neid. Groll, Ärger, Wut, Verzweiflung, Grauen, Grausamkeit, Ohnmacht, Leere u.a.m.!"

"Unsere ganze Kultur ist so auf Zielereichung ausgerichtet, dass alle inneren Motive verdächtig und unerwünscht sind, die sich gegen Vorstellungen richten, die scheinbar gute Ziele anstreben. Ängste, Schuld umd Scham gelten als hinderlich, als lästig, als Ballast, nicht als Information über innere Konflikte."

"Helfen zu wollen ist paradoxerweise etwas, was dem Coaching schadet.
Denn es beinhaltet die Botschaft:

>> Fühle du, Klient, dich besser, damit ich, Coach, das Gefühl habe, wirksam zu sein <<

Sich dem Leid und Schmerz des anderen zuzuwenden, um ihm die Erfahrung zu ermöglichen, dass er sich spüren darf, ohne das er dem Gegenüber zu Last fällt oder es ihn unter Druck setzt, ist essentiell.

Denn die schädigende Grunderfahrung vieler Menschen ist, dass sie mit ihrer Bedürftigkeit und ihrem Leid den zentralen Bezugspersonen zu anstrengend waren oder diese sofort das Gefühl hatten, etwas tun zu müssen. Welcher Mensch will schon eine Belastung sein, nur weil er da ist, und etwas Schmerzliches fühlt?"

"Wer Altes nicht wiederholen will, muss das gespeicherte Unglück anschauen lernen."

"Sicherheit lässt sich nicht importieren. Sie muss innerlich wachsen. Man kann nicht die Erfahrung anderer in sich hineinkopieren."

"Da kein System die Zukunft kennt, sind Loslassen-Können und Offenhalten-Können von Möglichkeiten so entscheidend."

"So braucht es nicht die Mitte, sondern es braucht Flexibilität, Regulationsfähigkeit, Frustrationskompetenz und Enttäuschungsbereitschaft."

"Ich werbe für eine Form des Denkens, welche nicht auf Rechthaben, sondern auf Erkunden und Infragestellen setzt. Dann werden alle Einsichten fragiler und gleichzeitig sicherer in ihrer Unsicherheit."

Ein fantastisches Buch aus meiner Sicht.
Als Ergänzung sei bemerkt:

Somatic Coaching kann dir sehr helfen, alte Denk-und Fühlmuster ganz konkret loszulassen und hilfreichere zu etablieren.

Wesentliche Qualitäten für effektives Coaching

„Das Fehlen der Lösung ist kein Problem.“

Dieses Post-it auf einer Coaching Konferenz hat mich inspiriert – und erinnert mich daran, wie sehr wir Coaches manchmal das Gefühl haben, eine Lösung anbieten zu müssen. Schließlich hat der Klient ja für unsere Unterstützung bezahlt. Doch was, wenn die wahre Hilfe nicht in der schnellen Lösung liegt, sondern im Zulassen der Ungewissheit und im Innehalten?

Sich als Coach bewusst zu machen, dass es nicht die eigene Aufgabe ist, eine fertige Lösung von außen zu präsentieren, ist wichtig. Und vor allem: sich das innerlich und äußerlich zu erlauben. Denn oft ist es genau dieses „Nicht-Wissen“, das den Raum für echte Veränderung eröffnet. Gerade in einer Welt, die überflutet ist von schnellen „Tipps, Tricks und Hacks“ und Marketingslogans wie „7 Schritte zum garantiert erfolgreichen Leben“.

Doch genau hier liegt für mich die Essenz des Coachings:

Es geht nicht darum, sofort eine Lösung anzubieten, sondern den Klienten zu begleiten, das Problem und die zugrunde liegenden Gefühle zu entdecken und anzuerkennen. Gefühle, die oft verdrängt oder nicht einmal bewusst wahrgenommen werden, weil sie unangenehm oder unbequem sind.

Coaching geht über das Lösen von Problemen hinaus. Sondern es geht darum, einen Beziehungsraum zu erschaffen und sicher zu halten, in dem der Klient sich gesehen, gehört und verstanden fühlt. In dem auch die Ambivalenz, die Unklarheit und die Unsicherheit Platz hat.

In diesem Raum darf alles sein, was besonders im körperorientierten, somatischen Coaching, wichtig ist.

Wir Coaches sind da, um zu begleiten, nicht um vorzugeben, wie es weitergeht. Wir müssen bereit sein, Ambivalenz auszuhalten – die Stille zu ertragen und auch die „negativen“ Gefühle unserer Klienten nicht wegzuwischen oder zu bewerten.

Coaches dürfen nicht „zu nett“ sein oder eine feste Agenda haben. Sie dürfen nicht in die Falle tappen, glauben zu wissen, was der Klient braucht. Stattdessen sollten sie den Raum schaffen, in dem der Klient selbst die Antworten finden kann, ohne Druck und ohne das Gefühl, „richtig“ oder „schnell“ handeln zu müssen.

Erst wenn wir diese Tiefe zulassen, erst wenn wir uns gemeinsam mit dem Klienten auf die Reise in das Ungewisse und in das „Noch-Nicht-Wissen“ begeben, wird Coaching wirklich wirksam. Hier entsteht echtes Wachstum – jenseits von schnellen Lösungen.

Ich fühle, also bin ich

Sentio, ergo sum“
Ich fühle, also bin ich.

In unserer kopfigen, bildschirmlastigen Welt wird das Denken gerne überbetont und dabei gerne mal vergessen: Unser Sein wird auch durch unser Fühlen bestimmt.

René Descartes prägte mit „Cogito, ergo sum“ (Ich denke, also bin ich) eine Weltanschauung, die uns oft von unserem Körper trennt und das Gefühl als sekundär betrachtet. Auch ich selber bestand jahrelang nur aus einem "Kopf".

In Zeiten von Stress, Überforderung und dem ständigen Druck, produktiv sein zu müssen, neigen wir dazu, unseren Körper als Maschine zu betrachten – ein Werkzeug, das funktionieren muss. Doch das führt oft zu Ignoranz gegenüber den Signalen, die unser Körper uns sendet:

Verspannungen, Schmerzen und emotionale Blockaden sind nicht einfach nur körperliche Probleme, sondern können auch Reaktionen auf unsere stressigen Gedanken und nicht wirklich durchgefühlten Emotionen sein.

Körperarbeit hilft uns, diese Blockaden zu lösen, indem sie den Zugang zu unseren "negativen" Emotionen ermöglicht. Wenn wir uns erlauben, diese Gefühle zu spüren und durchzulassen, erfahren wir tiefe Heilung, Entspannung und Transformation. Es ist dieser Prozess des Fühlens, der uns zurück zu unserem Selbst führt.

Durch die achtsame Arbeit mit dem Körper – mit Atemtechniken, Berührung und Bewegung können wir tiefere Ebenen von uns erreichen, wo Worte und Denken nicht hinkommen. Klingt esoterisch - ist aber sehr bodenständig und business relevant.

Denn wenn wir in der Lage sind, die Signale unseres Körpers zu erkennen, können wir Stress resilienter bewältigen, bessere Entscheidungen treffen und klarer führen.

Auch im Privatleben kann die Praxis der Körperarbeit tiefgreifende Veränderungen bewirken. Beziehungen werden durch das Verständnis unserer eigenen emotionalen und körperlichen Bedürfnisse vertieft.

Wir lernen, empathischer mit uns selbst und anderen umzugehen und unser Leben besser zu leben. Mit allen Höhen und Tiefen.

Der Interpretationsraum im Design Thinking

Im Design Thinking sind wir an den Problem- und den Lösungsraum gewöhnt.
Für den Raum dazwischen scheint es noch keinen richtigen Namen zu geben.

Ich möchte gerne den Namen Interpretationsraum vorschlagen.
Der Begriff verdeutlicht, dass es einen Raum und eine Zeit geben darf, in der wir uns gegenseitig erlauben können, zu diskutieren, zu unterscheiden und zu konvergieren.

Es ist ein Bereich, in dem wir unsere Beobachtungen mit unserem Fachwissen und unserer Intuition kombinieren, um Muster zu erkennen, Schlussfolgerungen zu ziehen und Entscheidungen zu treffen.

Wir können uns frei fühlen, verschiedene POVs (Point of Views) zu entwickeln.
Denn lasst uns nicht vergessen:
Es ist die Art und Weise, wie WIR das Problem betrachten,
dass uns anders in den Lösungsraum bewegen lässt.

Ps:

Diese Zeichnung zeigt den Double Diamond mit dem Interpretationsraum in blau.

Bild: Hello Presence