Wie du Zoom für deine Besprechungen nutzt

graphics by Viola Clark

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Wie du Zoom für deine Besprechungen nutzt

Zoom ist das neue Skype. Nur besser und stabiler. Es ist erstaunlicherweise sehr angenehm und diese Woche habe ich während einer virtuellen Kollaborations-Konferenz schon mit Menschen aus Kanada, den USA oder Köln gesprochen. Wahnsinn, diese Digitalisierung.

Hier sind meine Tipps um Zoom optimal für deine (Kunden)gespräche zu nutzen:


1. Konzentriere dich nur auf das Gespräch

Wie auch schon zu Offline Zeiten vor 2020, ist es respektvoll sich ganz auf die Person im Hier und Jetzt zu konzentrieren. Oder heißt es im Da und Jetzt? Egal.

Auf jeden Fall nicht noch kurz die Facebook Nachricht checken oder noch eben die Mail rausschicken. Digitale Präsenz schafft Verbindung und produktive Arbeitsergebnisse.


2. Vermeide alle Störfaktoren

Ein ruhiger Raum, ein aufgeräumter Arbeitstisch (auch der Kamerahintergrund) sowie ausreichende Beleuchtung sind hilfreich, sodass dich dein Gegenüber auch gut wahrnehmen kann. Sogar eine Atemübung vorher oder kämmen ist eine gute Idee - note to self.

Habe ein analoges Schreibtool (wie großartig das klingt: also ein Stift aus dem Federmäppchen) zur Hand um mitzuschreiben. Denn: wenn du auf deiner Tastatur mitklackerst, hört das dein Gesprächspartner. Nervig.

Oder du schaltest dein Audiohörer aus, aber kannst dann nicht die wichtigen, kurzen Zustimmungslaute wie “Hmm”, “Ah…” oder “Ja" machen. Stichwort Aktives Zuhören.

3. Nutze generell die Sprecher Ansicht

Denn du siehst das Gesicht des Sprechenden viel deutlicher und kannst dich besser auf diese Person einlassen und konzentrieren. Hello Presence.

Wenn mehrere Menschen in einem digitalen Meeting sind und plötzlich jemand anderes spricht, switcht Zoom nach kurzer Zeit automatisch zu dieser Person.

Möchtest du hingegen die Reaktionen von allen Konferenzteilnehmer*innen zur gleichen Zeit sehen, dann gehe auf die Gallerie Ansicht (Gallery View) und stelle deine Frage. Instruiere deine Teilnehmer*innen eine deutliche körpersprachliche Reaktion zu zeigen, wie zum Beispiel:

“Wollen wir eine 10 minütige Pause machen oder nicht?
Gebt jetzt alle ein Daumen hoch oder Daumen runter.”

Möglich ist es auch seinen Finger auf die Kamera zu legen für ein klares Ja oder Nein. Oder bei anderen Fragen eine gestische Reaktion. Also etwas mehr Italiener sein als sonst. Die Nudeln haben wir ja schon.

Und auch mal lächeln.

Zoom Tricks

4. Probiere die Funktionen aus

Zoom hat tolle Funktionalitäten wie zum Beispiel die “digitale Hand” heben. Das ist sehr praktisch, wenn man in einer größeren, etwas anonymeren Besprechung ist (Zoom hostet bis zu 100 Personen in einer Session) und als nächste Person etwas beitragen möchte.

Auch spontane Reaktionen wie mit den Händen klatschen und den digitalen Daumen nach oben haben, sind enthalten. Für eine Übersicht wie Zoom für deine Klienten funktioniert, finde ich diesen Digitale Guide (in English) sehr hilfreich.

5. Eine gute Struktur für das Meeting ist noch wichtiger als früher

Auf Zoom kannst du mit einem Klick deinen Bildschirm teilen um allen Teilnehmer*innen zu zeigen, wie die Agenda für die Besprechung ist oder woran du gearbeitet hast. Dabei ist es wichtig, dass deine Präsentationen / Instruktionen / Fragen noch klarer und verständlicher sind als in der Offline Welt, da die Ablenkung bei einem langweiligen Meeting nur einen Kllick entfernt lauert.

Wenn Dinge unklar ist, kannst du deine Teilnehmer*innen einladen, auch die Chatfunktion zu nutzen. Hilfreich ist es dafür eine zweite Person als Moderator / Host zu haben, die sich um den Chat kümmert.


6. Lass sie interagieren

Langatmige Vorträge mag keiner. Deshalb lass deine Teilnehmer*innen miteinander interagieren und das Gelernte in kleinen Gruppen, sogenannten Breakout Rooms, verdauen. Schreibe als Gastgeber deine Frage nochmal in den Chat für alle und setze eine Zeitbegrenzung für den Austausch.

Je kleiner die Gruppengröße in den Breakout Sessions, desto intimer fühlt es sich an.
Und desto mehr möchte man über den eigenen Bildschirmrand hinaus schauen.

Viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren.

What to do NOW ? Vision, Procrastination and next steps (Deutsch / English)

Corona Coaching

What to do NOW ? Vision, Procrastination and next steps

Da wir alle in diesen neuen Corona Zeiten navigieren, könnten wir unsere Zeit nutzen, um:

  • lang vergessene Leidenschaften wieder zu entdecken

  • endlich die Dinge zu tun, die wir lange prokrastiniert haben

  • über unsere Arbeit, Beziehungen und nicht passende Muster in unserem Leben zu reflektieren

  • mehr Bewußtheit über unsere nächsten Schritte zu erlangen

Dieses Coaching ist auf DEINE / IHRE Bedürfnisse ausgerichtet und deshalb auf überaus individuell.

Da ich Menschen seit über 10 Jahren unterstütze, kann ich dir / Ihnen sagen, dass Coaching sehr wertvoll für die persönlichen und beruflichen Herausforderungen des Lebens ist.

Aufgrund der aktuellen besonderen Situation biete ich mein Coaching für 70 statt für 100 Euro pro Stunde für Privatpersonen an. Die Sitzungen sind auf Zoom oder Skype. Auf Deutsch oder Englisch.

Emaile(n) Sie mir, wann es Ihnen am besten passt.

Eine aktive und gesunde Zeit wünscht,

Andreas



**ENGLISH VERSION**

Navigating in these new and different Corona times, we could use our time wisely to:
- rediscover long lost passions
- finally start things we procrastinated
- reflect about our jobs, relationships and unhealthy patterns
- be more conscious about our next steps


This coaching is for YOUR needs and therefore highly individual.
Supporting people for more than 10 years, I can tell you that coaching holds so much value.

In the face of the current situation, I offer my coaching for 70 Euro instead of 100 Euro per hour for individuals. Sessions via Zoom or Skype. In German and English.

Just email me a time that best suits you.

Stay active & healthy,
Andreas

20 Fragen für 2019 und 2020 (Reflektion & Vision)

Life is a prototype Design Thinking Reflektion Fragen Vision

20 Fragen für 2019 und 2020 (Reflektion & Vision)

Ende des Jahres. Ende des Jahrzehnts. Die 2020er Jahre stehen bevor. Einen oder den klassischen Tee kochen, sich selbst filmisch langsam auf ein gerade rumstehendes Sitzmöbel drapieren als wäre es ein sehr, sehr besonderer Tag und sich Zeit nehmen. Für sich. 31.12.2019.

So wie wir immer mal wieder den Computer rebooten (müssen) oder die Tabs der digitalen Weltausschnittsgeräte schließen, so markiert das Ende und Anfang eines Jahres ein Zeitraum für die bewußte Reflektion über das Gestern und das Wünschen für das Morgen.

Was wir dafür brauchen: ein Stück weit unverfügbar zu sein — für die to dos Lists, das Geschnattere der Welt, den Social Media Feeds, der permanenten Unterbrechung.

Die Älteren von uns erinnern sich noch vage an ruhigere Zeiten. Hier die witzige, updated Version in unserem ständigen, digitalen Tun:

Hallo Fokus. Hallo Präsenz.

Und wenn du das liest, darfst du spätestens jetzt den Bleistift spitzen. Oder die Finger für das Schreibprogramm.

Reflektionsfragen 2019 

“Und von dem Satz geht's in die Praxis
aus der Erfindung, wegzukommen von sich selbst
in die Erfahrung. Ein freies Bild
wieder bei Null, ein Weiß mit Kreis.”

Blumfeld


Was waren meine drei Highlights im letzten Jahr?
Worauf bin ich wirklich, wirklich stolz?
Und warum?


Wie ist mein Klang für das Jahr 2019?
Welche Situationen / Menschen / Erfahrungen haben mich überrascht?
Was kann ich davon lernen?

Was habe ich geliebt?
Was habe ich gehasst?
Wofür bin ich dankbar?


Beim Schreiben des Artikels habe ich mich an die Empfehlung eines Freundes errinnert, und diese Sammlung macht einen sehr guten Eindruck: ”yearcompass - Ein paar Fragen, die dir helfen, 2019 abzuschließen und 2020 zu planen.” Ganze 20 Seiten sind kostenlos zum Download. Ein paar Fragen aus the yearcompass fand ich besonders gut:

Über Dein vergangenes Jahr wurde ein Buch geschrieben. Schreibe seinen Titel auf.
Gibt es etwas, das Du loslassen musst, um Dein neues Jahr beginnen zu können?
Zeichne es oder schreibe es auf,denke darüber nach – und lass es los.

Einatmen. Ausatmen. Weiter.


Visions-und Zielfragen für 2020

Und während draußen vielleicht immer mehr Böller krachen (diese Millionen Euro) oder die Welt wieder still scheint, kannst du schlürfend-sinnierend diese Visions-und Zielfragen für 2020 beantworten:

“Ich hab' gelernt der Mut den man gibt
Ist Liebe die man kriegt
Ich hab' gemerkt ich will kein Nimmermehr
Weiter, geiler brauch' ich nicht mehr
Ich hab' gelernt zu feiern
Und zu schätzen was ich hab”

Bosse


Wie sieht mein persönliches Jahr 2020 aus, wenn es ganz nach mir ginge?
Wie soll mein kommendes Jahr klingen?
Wie fühlt es sich an?
Was will ich 2020 wirklich, wirklich?


Was muss ich dafür aufgeben?
Was ist mein erster Schritt zu diesem Ziel?


Was möchte ich an mir nicht mehr oder weniger erleben?
Was kann ich dafür tun?

Was muss ich lassen und loslassen?


Mit welchen Menschen möchten ich mehr Zeit verbringen?

Wofür möchte ich dankbar gewesen sein?

Fragen aus the yearcompass:

Auf diese drei Arten und Weisen werde ich mich mehr mit meinen Liebsten verbinden:

Zu diesen drei Dingen werde ich die Kraft haben, Nein zu sagen:

Was ist Dein geheimer Wunsch für das nächste Jahr?


Ich wünsche erhellende Aha-Momente. Und gute Umsetzung.
Die 20er Jahre können kommen.

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6 Tipps für deine perfekte Präsentation

6 Tipps für deine perfekte Präsentation

1. Erzähle dein Warum.

Neulich durfte ich ein Präsentationstraining für eine Organisation geben. Die Zielsetzung des Seminars war: die Teilnehmer*innen zu befähigen, die Geschichte der Organisation (Brand Storytelling) Anderen noch besser zu vermitteln. Diese Story zu wissen ist wichtig. Aus meiner Sicht ist es jedoch noch wichtiger und wirksamer die persönliche Geschichte zu erzählen:

Warum bin ich bei der Organisation?
In welcher Situation habe ich mich dazu entschieden?
Was hält mich dort?


Denn ich behaupte, wir Zuhörer*innen haben ein gutes Gespür darin zu erkennen, wenn Menschen nur offiziell auswendig Gelerntes erzählen (im extremem Fall: “runterrattern”) oder ob sie wirklich von sich sprechen. Diesen Grund zu kennen — manche sprechen auch von Purpose Coaching — ist nicht nur für die eigene Standortbestimmung gut, sondern auch um glaubwürdig eine Botschaft in die Welt zu tragen.

Folglich haben die Teilnehmer*innen ihre individuelle “Personal Corporate Story” aufgeschrieben, geprobt, verbessert und präsentiert. Das Ergebnis: 11 bewegende Geschichten über sich und ihre Organisation.

2. Nutze die ACE Technik - Action, Color, Emotion.

Die ACE Technik kommt aus dem Improvisationstheater und beschreibt drei wichtige Elemente einer Geschichte, die alle vorhanden sein sollten:

Action: Welche Handlungen passieren?

Wenn wir Geschichten erzählen kann es dröge wirken. Wenn man eine Geschichte jedoch so erzählt als wäre es jetzt, also im Präsens und in der direkten Rede, klingt es schon deutlich lebendiger:

“Ich sagte, dass Edgar mal runtergehen sollte, weil es klingelt”
“Edgar…geh mal runter.. es klingelt”.

Als Zuhörer*innen können wir mental mitgehen und unsere Aufmerksamkeit steigt.

Color: Was sind die “Farben” der Geschichte?

“Edgar ging die Holztreppe runter. Es knarzte.”
“Als Edgar die alte, braune Holztreppe runterkam, knarzte es wie in einem Urwald.”


Die Details einer Geschichte helfen das Ganze anschaulich zu machen — die Handlung wird quasi angehalten und es entsteht Spannung (Suspense). Das kreiert Kopfkino. Und wenn wir als Erzähler*innen noch aktiv mit Bildern, Metaphern und Vergleichen arbeiten, dann wächst die plastische Präsentation den Zuhörern vielleicht sogar ans Herz und sie fangen an mitzufiebern. Womit wir auch schon bei den Emotionen wären:

Emotion: Welche Gefühle hat der Held / die Held*in der Geschichte?

Fakten sind wichtig. Aber sie lösen oftmals nicht sehr viel beim Publikum aus. Wenn wir Geschichten erzählen, können wir das entweder mechanisch trocken “abbarbeiten” und —überspitzt— in wenigen Minuten alle in den Tiefschlaf verabschieden.

Oder wir modulieren unsere Stimme und lassen unserem Gesicht anmerken, dass wir durchaus Emotionen haben. Also wenn wir die eigenen Emotionen aus der Geschichte spüren, als wäre es jetzt sind wir bewegt und das bewegt das Publikum. Wir fühlen mit.

Wenn wir dazu noch Wörter, die für uns von Bedeutung sind, gestisch unterstreichen, fesseln wir das Publikum: in der informellen Runde, bei einem Pitch oder auf der Businessbühne.

3. Spiele auf der Status-Klaviatur.

Neben einem verständlichen Inhalt ist das Ziel von Vorstellungsgesprächen, Pitches und Präsentationen als kompetent und sympatisch rüberzukommen. Und die meisten Menschen neigen dazu, eher ihre kompetente oder eher ihre sympatische Seite zu betonen. Vor allem wenn sie aufgeregt sind.

Ein Hochstatus vermittelt vor allem Kompetenz.
Ein Tiefstatus vermittelt vor allem Sympathie.

Die einen lächeln öfter, entschuldigen sich tendenziell zu oft, sind bei vielen Menschen beliebt aber es wird Ihnen nicht so viel zugetraut — oder sie trauen sich selber weniger zu als sie eigentlich könnten. Willkommen im Tiefstatus Gefängnis.

Während die anderen auch bei unangenehmen Fragen in ihrem Hochstatus bleiben: durch eine ruhigere, tiefere Stimme, sich Raum und Zeit nehmen sowie einen festen Stand. Damit bauen sie ihre wahrgenommene Kompetenz noch weiter aus.

Die gute Nachricht ist: Es geht nicht um ein Entweder-Oder.

Sehr gute Kommunikatoren, Speaker*innen, Führungskräfte und andere schaffen es flexibel und situativ ihren Status zu wechseln und anzupassen: eine kleine Story über eigene Fehler oder Mängel hier, eine Bemerkung über etwas was man nicht geschafft hat dort, und man wirkt sympathischer.

Gleichzeitig ist es wichtig für die zum Tiefstatus-Neigenden, auch immer mal wieder Erfolgsgeschichten von sich zu erzählen. Nicht nur für das eigene Erinnnerungsalbum, sondern auch in den passenden Momenten bei den Kolleginnen, Vorgesetzten und Kund*innen.

In diesem Lichte erscheinen mir die Fuckup Nights nicht wie neumodischer Kram, sondern wie eine Erlaubnis zum Experimentieren und ehrlichem Resümee ziehen. Damit sich eine agile, innovative, lernende Organisation auch wirklich so nennen kann, braucht es das Ausprobieren, das Teilen und Reflektieren. Und mehr tiefe Töne auf der Status-Klaviatur.

4. Die Pause ist deine Freundin.

“Ich habe so wenig Zeit in diesem Training. Ich muss den Teilnehmerinnen doch möglichst viel vermitteln.” So klingen manche Sätze aus meinem Coaching-Trainernetzwerk. Meine Antwort ist mehr und mehr:

Würdest du einen Song einfach in doppelter Geschwindigkeit hören, damit du mehr Songs genießen kannst?

Dieser rhetorische Frage zielt auf unsere Höher-Schneller-Weiter Programmierung ab: sie macht nicht immer Sinn. Und genauso ist das beim Sprechen. Wenn ich quantitativ mehr vermitteln will (und die Teilnehmerinnen mehr erfahren wollen), gebe ich Hausaufgaben, Links oder vereinbare ein weiteres Training / Coaching. Oder wie man so schön Denglisch sagt: Expectation Management.

Wenn ich qualitativ das rüberbringen will, was das Seminarziel ist: dann gebe ich durch meine Pausen den Teilnehmerinnen Zeit, das Gesagte innerlich nachzuvollziehen.

Zusätzlich lässt eine wohlgesetzte Pause den Kompetenzstatus ansteigen. Weil man sich erst einmal selbst soviel Pause erlauben muss.

5. Üben macht Meister*innen.

Meine Oma pflegte zu mir zu sagen - gerne nach einer Runde Mensch-ärgere-dich-nicht Spiel:

“Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.”

Früher fand ich den Spruch so semi, heute würde ich sagen: Da ist eine Menge Wahrheit drin. Und ganze Innovationsmethoden (Design Thinking, Lean Startup, Sprints) lehren die iterative, agile Herangehensweise an neue Services, Produkte, Zukünfte und Geschäftsmodelle:

Entwickeln, Testen, Verbessern.

Und so ist es auch mit der perfekten Präsentation. Es gehören einige Feedbackschleifen dazu. Gerne von Außen. Nicht nur von den besten Freund*innen, die im Zweifelsfall lieber mit dir befreundet bleiben wollen, als dass sie hartes Feedback geben wollen. Also Schleifen, Schleifen: Willkommen beim Presentation Thinking.

6. Mach es interaktiv.

In einer Welt wo wir schon so viele (schlechte) Präsentationen gesehen haben, wäre die goldene Regel aus meiner Sicht:

Langweile das Publikum nicht.
Soviel Information wie nötig — soviel Interaktion wie möglich.

Denn wenn es nur um einen Wissens-Download gehen würde, könnten wir das mittlerweile auch sehr viel einfacher von zu Hause aus tun. Aber was ist dann der Mehrwert von Workshops, Seminaren und Meetings?

Die interaktive Begegnung. Das Nachfragen. Der Austausch mit den Anderen.
Und das gemeinsame Entwickeln von Lösungen.

Wie so etwas geht?
Einfach anschauen.
Zum Beispiel beim neuen Eventformat Interaction Slam Berlin.

Und damit du selbstständig üben kannst: Hier mein kostenloses Presentation Feedback Arbeitsblatt für deine perfekte Präsentation. Ich wüsche dir gutes Gelingen.

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Mein Jahr 2019 - Die 5 Highlights

Photo Credit: Anna Allegra Lehmann

Photo Credit: Anna Allegra Lehmann

Mein Jahr 2019 - Die 5 Highlights

Dieses Jahr fühlte sich für mich ausgeglichener an. Nicht zuviel Arbeit. Nicht zuwenig. Oft genau richtig. Dankbar bin ich für die vielen neuen (Workshop)-Erfahrungen, die spannenden Menschen, die ich treffen durfte, das gelernte Anwendungswissen z.B. im Visualierungs- sowie im Gestaltworkshop. Und möglich wurde das nicht nur das eigene “Ja”, die eigene Erlaubnis Neues auszuprobieren, sondern auch durch das “Ja der Anderen”. Fast genauso wichtig scheint mir jedoch auch die Kraft des “Neins”:

Welche Anfrage ist aktuell zu viel?
Welcher Workshop wird besser mit einen anderen Format angegangen?
Was kann das Netzwerk übernehmen?
Und was passt einfach nicht?

Das feine Austarieren wozu wir Ja oder Nein in unserem (Arbeits)leben sagen.
Eine ständige Übung. Übungen machen Meister.

Dieses Jahr habe ich auch realisiert, wie sehr ich Social Media und die eigene Selbstdarstellung im Netz in den letzten Jahren gemieden habe. Das war früher oft ein Gefühl von “Ichmöchtemichabernichtständigproduzieren”. Muss man auch nicht.

Klimpern ist nicht das Geschäft.
Aber es gehört zum Geschäft.

Und nur weil Andere das vermeintliche eigene Selbst pausenlos zur Schau stellen, heißt es ja nicht, dass man (also ich) mal ein wöchentliches Social Media Posting absetzt. Also Klimpern ist nicht das Geschäft. Aber es gehört zum Geschäft.

Seine eigene PR-Agentur zu sein — ohne hoffentlich so zu klingen. Im Sinne der Überwindung meiner eigenen SMZ Krankheit (Social Media Zurückhaltung; extrem selten in Großstädten) hier meine fünf Highlights des Jahres 2019:

1. Das TEDx Speaker Coaching

Photo credit: Manish Kumar Instagram, Andreas Mueller

Menschen zu unterstützen ist wunderbar. Vor allem, wenn sie den Talk ihres Lebens geben. Zumindest wird man selten zwei Mal gefragt außer man heißt Stefan Sagmeister oder …

Ich hatte die Ehre, die Niederländerin Wilrieke Sophia beim Düsseldorfer TEDx Koenigsallee zu coachen. Sie ist Intimacy Coach und hat über Navigating Intimacy in Rahmen des Themas “Outside the Bubble” gesprochen.

Zusammen haben wir das Skript und die Story für ihren TED Talk erarbeitet und ihre Präsentation trainiert und verfeinert. Sehr spannend zu sehen war, was es für einen Unterschied gemacht hat, ob sie mit oder ohne Schuhe präsentiert hat. Als sie sich mit ihrem Stand wohl und sicher fühlte, war ihr interaktiver Vortrag so viel besser. Konsequenterweise hat sie ihren TEDx Talk ohne die Schuhe gehalten. (Der Link zum Talk kommt wenn er online geht).

Sehenswert ist auch das Aftermovie über das TEDx Event in der Tonhalle Düsseldorf:

Social Media sei Dank, bin ich Teil des Speaker Coaching Teams für TEDx UniPotsdam in Jahr 2020. Mehr Infos gibt es (bald) hier.

2. Die Social Heroes Stage

Die Social Heroes Stage zu konzeptionieren, organisieren und zu moderieren ist großartig. Ziel des Eventformates ist es Sozialheld*Innen zu ihrer Motivation, Arbeitsweisen, Projekterfolgen und Stolpersteinen zu befragen. Dazu knüpfen Improvisationskünstler*innen kreativ an das Gesagte an und erschaffen daraus tiefsinnig-witzige Szenen. Interview meets Improvisation.

Im Oktober war Isabelle Dechamps vom Berliner Verein be able zu Gast.be able ist ein Kreativkollektiv für Inklusion durch Design und verwirklicht seit 2010 verschiedenste Projekte, in denen es immer darum geht, Menschen über den Designprozess kreativ zu befähigen. Die Vision von be able ist es, die Inklusion von Menschen aus sozialen Randgruppen mit all ihren Potentialen erfahrbar zu machen. 2018 war der Verein Gewinner des Leuchtturmprojekts der Google Impact Challenge. Einiges vom Gespräch hat die Graphic Recorderin Sophia Paeslack auf Papier verewigt (siehe oben).

Ich finde es wichtig, dass Improvisationstheater nicht nur als Kunstform sowie als angewandte Improvisation (u.a. Teambuildingmaßnahme, bessere Präsentationen, Persönlichkeitsentwicklung und Organisationstheater) wahrgenommen wird, sondern darüberhinaus Wert für die Gesellschaft stiftet. Mit dieser Veranstaltungsreihe wird das ein Stück weit mehr Realität.

Das kommende Event findet am 16.1.2020 statt. Diesmal ist unsere Social Heroine Katja Urbatsch. Sie ist Gründerin und hauptamtliche Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation ArbeiterKind.de. Für ihre Arbeit und ihr Engagement für Studierende der ersten Generation erhielt Katja Urbatsch im Oktober 2018 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

3. Design Thinking auf den Wellen

Aus einem mir nicht bekannten Grund wollte ich schon immer mal auf einem Boot coachen. Vielleicht ist es das versinnbildlichte Flowen auf den Wellen des Wissens, die geistige Flexibilität beim Blick auf den Horizont oder das Urlaubsgefühl, dass dabei aufkommt. Man weiß es nicht.

Auf jeden Fall war es ein Highlight auf dem Seminarschiff in Moabit coachen zu dürfen. Ein Design Thinking Sprint mit hunderten Menschen und unterschiedlichen Firmen und Organisationen (u.a. Allianz, otto group, Henkel) und sogar Vertreterinnen der Bundenregierung.

Thematisch ging es bei den Workshops um ein besseres Meeting-Erlebnis für Mitarbeiterinnen, die zunehmend digital, agil und remote arbeiten. Das Design Thinking auf dem Boot fand im Rahmen des Ada Lovelace Festivals in Kooperation mit tollen Kolleg*innen der HPI School of Design Thinking statt.

4. Improv Therapy - Zwei Coaches packen aus

Mein Improtheaterduo Punsch & Pilates aus Berlin hat sich ein Format ausgedacht, dass die Coaches auf die Schippe nimmt: Zwei Coaches packen aus: peinliche Plattitüden, fiese Floskeln & schlimme Ratschläge

Und es macht unglaublich viel Spaß diese Improtheatershows zu spielen. Sei es in Braunschweig, Cottbus, Hamburg oder Berlin - auf einer großen Bühne, in einer Bar oder auf einem Business Event. Auch im kommenden Jahr stehen wir wieder auf der Bühne. Alle Events und Termine gibts hier.

5. Der Interaction Slam

Bei diesem Eventformat geht es darum neues Wissen durch interaktive Mini-Workshops zu gewinnen. Das Publikum bekommt einen 12 minütigen Einblick in 6 Themen von 6 Slammer*innen. Das Publikum macht neue Erfahrungen und lernt inspirierende Menschen kennen. Am Ende wählt das Publikum den Slam aus, der am meisten begeistert hat.

Den Interaction Slam 2019 habe ich gewonnen mit dem Thema: Dein bester Ratschlag. Unabhängig vom Gewinn finde ich diese Veranstaltung so spannend und wertvoll, dass ich es mit meinem Kollegen Tobi am 24. Januar 2020 zum ersten Mal nach Berlin bringe. Das Lineup steht auch. Und einen Spot haben wir noch. Bewirb dich gerne mit Titel und kleinem Introtext (4-5 Sätze) unter berlin@interactionslam.de

Lineup Interaction Slam Berlin 2020

  • Melanie Künzl - Lass Deinen Körper sprechen

  • Mirjam Sögner - Warum die Eisbären im Anthropozän so nahe sind

  • Robert Eckstein - Aus "Einsam" wird "Gemeinsam"

  • Sophie Schade - Kollektive Führung - Miteinander. Wirksam.

  • Stefan Schneider - Verletzlichkeit und Stimme

Ausblick auf dein Jahr 2020

Für all deine stolzen Momente wünsche ich dir eine aktiv-lebendige und dankbare Erinnerung daran. Denn sein Licht unter den Scheffel zu stellen, es nicht wirklich zu feiern, ist weit verbreitet.

“Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.” Matthäus 5,14-16

Für die stolpernden Momente wünsche ich dir gutes Lernen und besser machen im kommenden Jahr. Dazu eine gute Portion Mut, Tatendrang, Freude, Freunde und Feedbackpartner*innen. Und ferdammt fiele Fehler.

Warum? Denn sonst würde das bedeuten, dass du nichts Neues beginnst. Dass du permanent in der berühmten Komfort-oder Sofazone liegen geblieben bist. Dabei gibt es sicherlich mindestens diese eine Sache, die du eigentlich machen möchtest. Die du vor dir herschiebst, die dir vielleicht Angst macht, aber deinen Körper kribbeln lässt.


Was möchtest du wirklich wirklich tun?
Welcher Leidenschaft möchtest du endlich mal nachgehen?
Wie würdest du dich fühlen, wenn du ……. geschafft hättest?

Das Gute ist: es gibt selten eine Alles-oder-Nichts Entscheidung. Ganz oft kannst du mit dem ersten Schritt beginnen. Und du musst es nicht sofort drauf haben.

Ausprobieren.
Reflektieren.
Weitermachen oder Verwerfen?

Das liegt ganz bei dir.

Vielleicht ist folgendes Motto für dich nützlich, dass ich in meinen Kursen, Coachings und Workshops zum Improvisationstheater und Design Thinking praktisch weitergebe:

Scheiter Heiter Weiter.
Oder: Prototype your way forward.



Was waren deine Highlights im Jahr 2019?
Und was nimmst du dir vor für 2020?

Happy 2020 für Dich!!


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Die 16 Fragen zum Selbstcoaching

Die 16 Fragen zum Selbstcoaching

Wer auf der Suche nach Antworten ist, braucht die richtigen Fragen. Hier ein paar ausgewählte Fragen für das Coaching im Selbststudium.

Die Studie ging vor ein paar Jahren durch die Medien. Der Psychologe Dr. Arthur Aron hat 36 Fragen entwickelt, die statt des zuweilen smalltalkigen Kennenlernens ein tieferes Kennenlernen eines potentiellen Partners ermöglichen können. Mehr Verbundenheit zwischen Menschen entstehe durch Vulnerabilität, das ehrliche und verletzliche Einlassen auf die tiefer gehenden Fragen.

Beim Lesen dieser 36 Fragen fiel mir auf, dass fast die Hälfte dieser Fragen auch gut in einem Personal Coaching eingesetzt werden können. Deshalb findest du hier die 16 Fragen zum Selbstcoaching:

1. Wenn Du Dich für jede Person auf der Welt entscheiden könntest: Welchen Gast würdest du zum Essen zu nach Hause einladen?

2. Wie würde ein perfekter Tag für dich aussehen?

3. Wofür in deinem Leben bist du am dankbarsten?

4. Wenn Du etwas ändern könntest an der Art und Weise deiner Erziehung: Was würdest Du ändern?

5. Stell dir vor, du würdest morgen mit irgendeiner neuen Eigenschaft oder Fähigkeit aufwachen. Welche hättest du gern?

6. Wenn dir eine Wahrsagerin dir deine Zukunft vorhersagen könnte: was würdest Du wissen wollen?

7. Gibt es etwas, das du schon immer mal machen wolltest, aber nie getan hast?

8. Was ist der bisher größte Erfolg deines Lebens?

9. Was ist Wichtigste in einer Freundschaft für dich?

10. Was ist deine schönste Erinnerung?

11. Was ist Deine schlimmste Erinnerung?

12. Wenn du wüsstest, dass du in einem Jahr stirbst, würdest du irgendetwas an deiner Lebensweise ändern? Warum?

13. Welche Rolle spielen Liebe und Zuneigung in deinem Leben?

14. Wie ist die Beziehung zwischen dir und deiner Mutter?"

15. Vervollständige den Satz: “Ich wünschte ich hätte jemanden, mit dem ich … teilen könnte.”

16. Dein Haus, mit allem was dir gehört, fängt Feuer. Nachdem du deine Liebsten und die Haustiere gerettet hast, kannst du noch genau einen Gegenstand holen. Was würdest du retten und warum? 

Wer jetzt Lust bekommen hat, alle 36 Fragen zum (Selbst) Verlieben zu lesen, dem sei dieser Link empfohlen. Und wer Parodien mag, wird hier Freude haben:

“2. On average, how long do you spend composing tweets before you post them?
Do you realize that they don’t matter?

3. Before responding to a text, do you wait a few minutes to make it seem like you’re doing something more important? Why? Answer me now.

4. What would constitute a “perfect” day for you? Why do we always just go home and watch Netflix instead of doing any of that stuff?”

Einfach Verlieben.
Jetzt, bitte.

Die 5 Freiheiten im Leben

Photo Credit: Aditya Saxena, unsplash.com/@adityaries

Photo Credit: Aditya Saxena, unsplash.com/@adityaries

Eines der Schätze in meiner Coachingausbildung war die Entdeckung dieser 5 Sätze. von Virginia Satir. Diese Sätze können sehr viel Kraft entfalten, wenn man sie in Kopf, Herz und Hüfte einsinken lässt. In diesem Sinne, gutes , “meditatives” Wirkenlassen dieser Freiheitssätze:

1. Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist, - anstatt das, was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

2. Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke,
- und nicht das, was von mir erwartet wird.

3. Die Freiheit, zu meinen Gefühlen zu stehen,
- und nicht etwas anderes vorzutäuschen.

4. Die Freiheit, um das zu bitten, was ich brauche,
- anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.

5. Die Freiheit, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen,
- anstatt immer nur auf "Nummer sicher zu gehen" und nichts Neues zu wagen.

Virginia Satir

5 Produktivitätstipps für kreative Freelancer

produktivität kreative freelancer

Produktiv durch Präsenz

5 Produktivitätstipps für kreative Freelancer.

1. Hol dir den Überblick

Wisse, was du zu tun hast. Und unterscheide dabei, was du tun musst und was du tun könntest. Denn gerade kreative Menschen wie du können sich immer neue Aufgaben aus dem Hut zaubern. Und das kann schnell Stress oder Überforderung auslösen.

Aber Ideen sind nicht immer sofort Aufgaben (siehe Punkt 5). Also schnapp dir ein A3 Blatt, dein (digitales) Notizbuch oder was immer du auch benutzt und schreibe anstehende, konkrete Aufgaben sowie Ideenskizzen auf.

Dann kannst du zusätzlich deine tasks farbig markieren. Zum Beispiel in Muss und Kann Aufgaben oder mit einem Skalensystem (1-10) oder dem klassischen Eisenhower Prinzip* bewerten. Oder du freust dich erstmal über den geschafften Überblick. Ausatmen.

Und gehst die Aufgabe an, die du intuitiv jetzt machen möchtest.
Womit wir auch schon beim 2. Punkt wären.

*Eine Matrix bestehend aus 4 Quadranten: A: Dringend und wichtig. B: Wichtig, aber nicht dringend. C: Dringend, aber nicht wichtig D: Nicht wichtig, nicht dringend.
 

2. Was ist der erste Schritt zu meinem Ziel?

Falls du keinen Überblick brauchst und einfach machst, ist Punkt 2 vielleicht dein Punkt 1.
Einfach mal machen.

"Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt."
Konfuzius

Die Magie dieser Philosophie besteht für mich in das Reinkommen der Arbeit. Statt mir die ganze Flut der Aufgaben vorzustellen, zu minimieren oder zu prokastinieren, fange ich einfach irgendwo an. Und öfter habe ich sogar schneller als erwartet meine Aufgaben erfüllt. Warum? Weil ich nicht darüber nachgedacht habe, sondern in der Aufgabe produktiv, präsent versenkt war.

Ommmm.
 

3. Auf der Flow-Welle surfen

Surfer können sich vornehmen heute richtig gut zu surfen. Sie können sich zwar bestens vorbereiten, aber auch sie müssen darauf warten, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Erst dann wird losgeflowt.

Was will ich damit sagen? Akzeptiere, dass du nicht immer kreativ bist. Und nutze die "Leerzeiten" für die andere schönen Dinge, die es da noch so zu tun gibt: Bügeln, Schuhe putzen, neue Versicherungen abschließen...bitte Aufgabe einfügen.

Nichtsdestotrotz kannst du darauf achten, dir deinen stimmigen Kosmos und Kontext zu schaffen:

Wo ist dein richtiger Ort zum arbeiten? (zu Hause, Coworking, ruhige/ anregende Umgebung)
Wann ist deine richtige Zeit zum arbeiten und entspannen?  (Lerche, Eule oder ein andere "Tierzeit"?)
Zu welcher Zeit kannst du gut konzepten / Ideen brüten?  
Wann kannst du besser Organisatorisches erledigen?

Ich habe meine kreativsten Zeiten von frühmorgens bis ca 11 Uhr. Oder spät abends.
Nachmittags kann ich besser organisieren als vormittags. Es hat eine Weile gebraucht, das anzuerkennen.

Finde deinen Rhythmus als kreativer Freelancer. Wozu hast du dir sonst die zeitliche (und räumliche) Freiheit ausgesucht? Es gibt hier kein Richtig und kein Falsch.

Nur die Business Hours. Wenn du viel mit Emails arbeitest, dann kannst du bei vielen Emailprogrammen es so einstellen, dass deine Emails zum Beispiel morgens um 8 Uhr versandt werden, obwohl du die Mail um 0: 24 Uhr verfasst hast.
 

4. Spüre deinen Körper

Einer der meist unterschätzten Decision Tools ist unserer Körper. Dieser weiß viel besser was wir eigentlich wollen - wenn wir auf die körperlichen Erscheinungen achten.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich Entscheidungen früher hundertmal im Kopf laufen ließ, obwohl ich die passende Entscheidung schon längst glimmernd fühlte - aber nur nicht wahrhaben wollte. Das Bauchgefühl / Öffnung in der Herzgegend, Bewegung im Fuß...es gibt unterschiedlichste und individuelle Signale, die dir dein Körper sendet, um dir ein Ja oder ein Nein zu signaliseren.

Beobachte dich dabei:

Was machst du körperlich bei Entscheidungen?
Was macht dein Körper unwillkürlich bei einer Ja-Entscheidung?
Was bei einer Nein-Entscheidung?
Hast du es schon vor der endgültigen Entscheidung gespürt?

Logische und kopforientierte Entscheidungen sind völlig in Ordnung und haben auch Ihren Platz. Nur gerade bei wertorientierten oder nicht ganz einfachen Entscheidungen ist es besonders ratsam deinen Körper mit einzubeziehen.

5. Lass neue Ideen sacken

Neue Ideen sind großartig. Aber nicht alle müssen sofort angepackt werden. Ideen kommen bei mir auf den visuellen Ideenparkplatz an meiner Wand oder in mein Telefon-Notizbuch. Statt zu versacken werden sie gesehen. Und falls eine Idee sich über mehrere Tage / Wochen hält, also spannend bleibt, darf sie auch mit dem ersten Schritt angegangen werden.

Denn ganz ehrlich: Hätte ich schon alles gemacht, was ich an Ideen hatte, hätte ich schon lange nicht mehr geschlafen.

Was sind deine kreativen Produktivitätstipps?
Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Was Improvisationstheater für Personal & Business Coaches bringt

Improfürtrainercoachesberater

Was Improvisationstheater für Personal & Business Coaches bringt

Sie haben eine zerifizierte Coachingausbildung absolviert und suchen nach Inspiration.
6 Gründe warum ein Training im Improvisationstheater für Ihre Arbeit als Coach sinnvoll sein kann.

 

1. Offenheit für was auch immer kommt  

Improspieler sind darauf trainiert auf die verbalen und nonverbalen Angebote ihrer Spielpartner einzugehen, darauf aufzubauen um eine gemeinsam geteilte Realität zu erschaffen. Diese Fähigkeit kommt Ihnen als Coach zugute. Denn Coaches mit Improerfahrung sind besonders präsente und offene Mustererkenner und staunende Landschaftsgärtner in einer Ihnen neuen Umgebung: der Welt des Klienten.


2. Die Tüte der Kreativität aufreißen

Coaches achten üblicherweise auf die spezifische Art der Problembeschreibung, die genutzten Metaphern, Mimik & Gestik sowie was noch im Gesagten mitschwingt. Soweit so gut. Coaches mit Impovisationshintergrund sind routinierter darin schnelle und kreative Reframings zu zaubern und heilsame (sprachliche) Verwirrung zu stiften.

Plötzlich tut sich neben dem Hamsterrad ein Rad der Ruhe auf? Klaro. Aus dem Scheideweg wird der entscheidende Weg. Auf dem ersten Ohr nur ein kleiner Unterschied - mitunter aber ein relevanter und dramatischer Unterschied in der Welt des Probleminhabers.

Die Gegenstände in der inneren Landschaft des Klienten ver-rücken, vergessene Landstriche (z.B. Stärken, funktionierende Erfolgsstrategien oder weitere Sichtweisen) entdecken und respektvoll-provokatives Renovieren der alten Denkpfade und des Dachschadens inklusive. Am Ende lacht der Kunde vielleicht auch noch. Schlimm.
 

3. Sich selbst und den Klienten überraschen

Impro ist immer wieder anders - genau wie Coaching. Außer man wiederholt sich. Wenn ich als Coach nicht nur das tue, was ich sowieso aus meinen Coachingroutinen sicher kann, sondern ab und an etwas anderes mache, ausprobiere oder weglasse, gebe ich mir als auch dem Coachee die Chance etwas anderes von sich zu zeigen und sich zu verändern.

Wenn ich dann noch wach für die Impulse des Kienten bleibe, hat die Coachingsitzung eine gute Chance, dass etwas Überraschenderes passiert, als ursprünglich eventuell von mir (vor)gedacht.

Dem Klienten dann präsent auf der Spur zu bleiben, dann wird Coaching magisch. Diese Emergenzphänomene "passieren" nicht nur im Coaching, sondern auch bei einer guten Improperformance.
 

4. Dem Vertrauen trauen

Improtheaer gab mir das Vertrauen, dass immer etwas entstehen kann. Selbst auf einer Bühne, wo zwei Spieler absolut nichts sagen und scheinbar nichts passiert. Aber es kann sich zum Beispiel eine Hand minimal bewegen und die Geschichte entfaltet sich – wenn man den nächsten Schritt vertraut und ihn auch geht.

Selbst wenn mal "nichts" vom Klienten kommen sollte, dann ist diese Nichts angefüllt mit einer Menge an definierbarem Drumherum. Wie klingt das Schweigen? Welche Art von Schweigen ist es? Wie ist der Atemrythmus? Welches Detail ist so spannend, dass man es beredet anschweigt oder still bespricht?

Aushalten. Nicht lachen.


5. Mehr körperliches Agieren in der Zukunft

In der Bühnenwelt des Improtheaters gilt "Show - don't tell (too much)". Im Coaching ist man - je nach Methode und Gusto auch gerne recht verbal unterwegs. So könnte der Coachee lang und breit über die rationalen Vor- und Nachteile von Job A und Job B sprechen. Ohne eine wirkliche Entscheidung zu fällen.

Doch gerade wenn der Klient in die Verkörperung von emotional-geistigen Zielen kommt, kann er mit der physischen Erfahrung "vorfühlen" und damit emotionales Probehandeln betreiben. Soweit so bekannt mit dem Futurepace oder der Timelinearbeit.

Der Coach mit Improtools jedoch kann zuversichtlich zusammen mit dem Klienten detailliertere Szenarien und Interaktionen in der Zukunft erschaffen. Auch spontan die Rolle des skeptischen alten Hasen im Unternehmen oder des ängstlichen Partners zu übernehmen ist für den Improcoach kein Problem.


6. Sich berühren lassen

Was ist richtig gutes Impro? Ein Kriterium für mich ist, dass das Publikum berührt nach Hause geht. Im Coaching beobachte ich das auch. Wenn der Klient nur stoisch nickt, es aber keine emotionale Tuchfühlung, Veränderung oder bedeutende Einsicht gab, dann war es kein Coaching sondern ein netter Plausch ohne Folgen.

Das Training im Improvisationstheater hilft Coaches bei der Fähigkeit sich emotionaler auszudrücken, gute Geschichten zu erzählen und sehr direkt zu den Herz- und Schmerzpunkten ihrer Klienten durchzudringen.

Coaching und Impro ist wie eine Abenteuer-Reise in ein unbekanntes Land. Nach Hause kommen wir bereichtert, erleichtert, inspiriert und mit (wieder)entdeckten Denk- und Fühlmustern. Viel Spaß beim Entdecken.

7 (un)absichtliche Coachingvideos von deutschen Musikern

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Wenn Satiriker und Musiker die Hofnarren der Neuzeit sind, sind Coaches die Priester der Postmoderne.  Unsere Kanzeln befinden sich zwischen selbstaufgebauten Stellwänden mit bunten Moderationskärtchen oder Post its. Unser Flipchartständer spricht leise die Offenbarung, (neudeutsch: key message, takeaway oder challenge) in meistens sterilen, runtergekühlten Raumsettings. Gott kühlt die Aircon meistens auch auf Kellertemperatur in seinen Ferienlofts auf der Erde. Für ein mehr an (kreativer) Leichtigkeit - holy verve - holen wir Coaches uns sogar mal deutsche Musik in unser Pop-up-Sakrament.

Ja, es gibt es viel hirnlosen, weichgespülten Deutsch- Pop. Menschen Leben Tanzen Welt. Aber bidde, wir haben auch eine Menge Musiker mit ordentlich Ohm & Om für die Ohren.

Die Auswahl fiel mir nicht leicht, aber hier sind sie, die großen 7 deutschsprachigen Bands / Musiker, die beim Finanzamt versehentlich Priester als Nebenberuf angekreuzt haben:

1. "Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte" – Basis


Nach dem Hören des Songs aus meiner Jugend fällt es mir leichter selbstkritisch nachzuprüfen: Lebe ich gerade wirklich mein Leben oder lebt es mich? Wie geht's mir, meiner Family & Friends? Und einen Kurzurlaub könnte man doch auch gleich mal einen Klick weiter buchen. Aktives Freizeitmanagement.

Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte - Basis

Was dann, was ist denn schon so'n Tag?
Ich wuerd' ne Party geben und feiern bis zum Schluss
Will nochmal fett abgehn bevor ich weggehen muss
Doch was fuer'n Stuss
Das alles macht mich froh
Warum leb'ich dann nicht immer so, immer so?
Was wuerd' ich tun, was wuerd' ich tun?

 

2. "So oder So" – Bosse

Fantastischer Song. Ein tanzendes Pläyoder für Entspanntheit und Vertrauen.
In sich und das Leben. Und wer kann mir diese Moves beibringen?

"So oder so" Bosse

Das Leben ist bitter und süß wie Feigen
Du musst runterkommen und dich
entscheiden

Zwischen hinterher rennen und gelassen
Ich mein' unverkrampft die Dinge kommen lassen

Denn dein Glück geht tanzen
dein Glück kommt heim

Dinge gehen- Dinge bleiben

Ist nicht gesund, Kampf um Kampf
weil du es grad nicht ändern kannst

Das Leben beißt, das Leben küsst

Aber was Gutes wird passier'n
und wenns gut ist, bleibts bei dir
Jede Liebe wird irgendwann ans
Licht kommen
Es ist so einfach und nicht schwer
Is nur so, dass es sich nie so anfühlt

Wenn du lebst und lebst und lebst und lebst

 

3. "Ein Stück vom Himmel" 
– Herbert Grönemeyer

Unglaublich berührend für mich, wie er es schafft, ein Gefühl von Frieden, Einheit und Fülle in wenigen Minuten zu kreieren. Spiritualität im Alltag. (Fast) alles was du tust, kannst du auf eine heilige -  im Sinne von bewußte -  Art tun.

Herbert Grönemeyer - Stück Vom Himmel

"Ein Stück vom Himmel,
ein Platz von Gott,
ein Stuhl im Orbit,
wir sitzen alle in einem Boot!
Hier ist dein Haus,
hier ist was zählt.
Du bist überdacht
von einer grandiosen Welt."

 

4. "2 Fragen" – Klee

Wenn du lieber Deep Talk statt Smalltalk magst, dann stelle doch mal diese zwei Fragen beim nächsten Businesslunch oder deinem Freund /  deiner Freundin.
Woran glaubst du? Und wofür lebst du? Nicht vergessen: sich selbst befragen.

Klee "2 Fragen"

5. "Nische" – LOT feat. Alin Coen

 Mit dem Coachingprozess eines Klienten ging es nur schleppend voran. Wir verhafteten im Problemdenken. Er erzählte mir, dass er ein großer Musikliebhaber ist. Also kam ich auf die Idee, ihm bei unserem nächsten Treffen einen Song mitzubringen, der zu seiner Situation meiner Meinung nach sehr gut passte.

Gespannt wartete ich seine Reaktion ab:  

Er
atmete
auf.

Entspannte sich. Fasste sich sein Herz.
Er war nicht mehr allein.

Vom Schleppen gingen wir ins emotionale Strecken.
BÄM! 

Weiterhin inspirierten mich die Textzeilen zu diesem Artikel und den Fragen, die vor allem Selbstständige und Gründer beantworten sollten: Wo fühle ich mich wirklich wohl? Wie ist mein Alleinstellungsmerkmal? Und welchen Menschen kann ich damit dienen?

LOT feat. Alin Coen - Nische

In irgendeine Nische passen wir schon rein,
ist sie zu schmal machen wir uns klein.
Irgendeine Ecke findet sich für dich,
irgendeine Ecke wo du glücklich bist.
Denn es ist so schön bei dir zu sein.
denn es tut so gut mit dir allein.

 

6. "Lass uns leben" – Marius Müller Westernhagen
 

Mein Gehirn läuft meistens unnötige Gedankenmeilen. Was ist bloß los mit den Gedankenschlangen? Glauben, Sie können ungefragt durch Gehirne wanken.
Losleben ist auch Loslegen. Loslassen wie Gedankenschranken.

- Also, ich schrieb das nicht. Das war das lyrische Ich.  Wer? Dieser kreative, innere Anteil an dir. Schön, dass das alles nicht öffentlich ist. 

Marius Müller Westernhagen - Lass uns leben

Bitte sei doch nicht gekränkt
Dass ich mir nicht mein Hirn verrenk
Was nun morgen wird aus uns
Scheißegal
Komm lass uns leben
Lass uns leben
Lass uns leben immer mehr
Komm lass uns leben
Lass uns leben
Das Leben ist gar nicht so schwer

 

7. "Millionen Legionen" – Die Fantastischen Vier
 

Thomas D. liefert ordentlich ab. Mit der Power der Poesie.
"Ich rufe alle Superhelden, alle großen Meister
Alle Highlander, alle Krieger, alle guten Geister
Alle Superfreaks und Auserwählten zu mir ins Hier
Ich hab' Millionen Legionen hinter mir"

Das erinnert mich an die Mentorentechnik aus dem Coaching. Diese Mentoren können reale Menschen, Qualitäten oder Helden aus deiner Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft sein. Und sie haben eine Botschaft genau für Dich. Wie lautet diese Botschaft? Empfange sie und bedanke Dich.

Millionen Legionen

ich werde die Tests bestehen
die mir das Leben stellt
weitergehen
suchen nach dem, was mich am Leben hält
bin damit nicht allein
und werd' es nie mehr sein
weil mich zum ersten mal seit langer Zeit
Verbundenheit befreit bin ich soweit
fließ in den Äther

5 Dinge: Gute Coachingfragen

gute Coachingfragen

Was sind gute Coachingfragen?

Es gibt eine Menge Coachingfragen. Nicht alle lösen etwas aus und einige Fragen wirken völlig unterschiedlich – je nach Person, Vertrautheitsgrad, Timing und Intonation.
Deshalb gibt es nicht die eine Coachingfrage.

Es braucht jedoch eine Menge Fingerspitzengefühl und Erfahrung um die passende, für den Klienten wirkungsvolle Frage mit dem "Unterschied, der den Unterschied macht" (Gregory Bateson, kypernetische Systemtheorie) heraus zu destillieren.
Hier 5 Coachingfragen, die zu meinen Favoriten gehören:

1. Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest und nicht scheitern könntest?

2. Welchen Rat hat dein weises, zukünftiges Ich für Dich?

3. Was würde Pippi Langstrumpf / MacGyver / Marc Zuckerberg / Batman / George Clooney / Ina Müller / .....hier Superheld einsetzen..... in dieser Situation tun?

4. Worum wäre es schade, wenn du ..... nicht getan hättest? *

5. Was ist dein erster, konkreter Schritt in Richtung auf dein Ziel / Wunsch?
 

* Frage von Trainer & Coach Tom Andreas, Köln.

5 Dinge: Eine Improtheatergruppe gründen

Wie gründe ich eine Improtheatergruppe?

Hier 5 Tipps aus meiner Erfahrung für eine Gründung einer Improgruppe und darüber hinaus. Ich trete mit den Improbanden und den Impro Dadas auf den Bühnen Berlins auf.

Du hast schon einige Kurse absolviert. Und im neuen Kurs findest du Menschen mit denen du dich besonders verstehst. Zusammen erschafft ihr kollaborative, magische Momente. Der Zeitpunkt ist gekommen. Warum nicht einfach eine eigene Improgruppe ins Leben rufen? Unabhängigkeit, kreatives DIY, keine Kursgebühren mehr und den Ruhm des Schöpferischen genießend. Einerseits.

1. Nutze das Momentum.

Andererseits. Während man bei bezahlten Kursen einfach "nur" hingeht, braucht es für die neue Gruppe einiges an Zeit, Energie, Pflege und Leidenschaft: einen annehmbaren Raum zum Trainieren, ein Format kreieren und üben, Auftrittsort klar machen, Termine abstimmen, Namensfindung, Trainer, Website, Werbung etc.

All das ist natürlich schaffbar und macht sogar Spaß: wenn ihr das Momentum nutzt. Dieser Zeitraum, wo ihr gemeinsam als Gruppe verliebt und high seid. Dann macht Nägel mit Köpfen. Gemeinsam etwas zu erschaffen das Größer ist als du selbst ist unbezahlbar. 

2. Du bist in einer polyamorösen Beziehung. Oder: Diversität umarmen.

Nicht nur mal zufällig als Szene auf der Bühne. Auch hinter der Bühne. Ihr seid ab jetzt miteinander verbandelt. Freiwillig und auch in einer Weise verbindlich. Ja, das ganze wird persönlich.

Ich will euch lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens, in guten und in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit. Bis dass der Applaus uns scheidet.

Wenn ihr es bis zum 5- jährigen Bühnenjubiläum zusammen schafft, dann wisst ihr, was ich meine. Jeder hat mal mit jedem Beef. Aber das groovt sich ein, das ist normal. 

Deshalb: achtet auf regelmäßigen Austausch. Nicht nur darüber, was es zu organisieren gibt, sondern auch wie es deinen Kollegen wirklich geht, was sie bewegt, sorgt und freut. Umarmt eure Unterschiedlichkeit.

Geht zusammen trinken, feiert Geburtstage, Shows, erschafft eure Rituale und macht gemeinsam Improurlaub, Festivals und Fortbildungen. Es gibt soviel zu lernen mit einer Improgruppe. Wie in einer langen Partnerschaft. Amen.

3. Verbindende Verbindlichkeit schaffen.

Ein regelmäßiger Termin zum Spielen und Trainieren schafft Verbindlichkeit in deinem Kopf und Kalender. Am besten einmal pro Woche. Denn es gibt genügend Gelegenheiten, wo nicht immer alle können, Feiertage oder die Wirklichkeit dazwischen funkt. Damit man aber konsequent üben, Neues ausprobieren sowie an Formaten schrauben kann, sind geplante Improtermine unausweichlich. Genauso wie getroffene Absprachen.

4. Kritik? Ja, und Geduld haben.

Ja, man darf sich vergleichen. Und der eigene Kritiker darf auch mäkeln (wird er sowieso). Doch am Ende hast du nicht mit Impro angefangen um nach einer Show stundenlang über „Fehler“ nachzudenken, Improlehrern oder anderen Improgruppen hinterherzulaufen, sondern - lass mich raten -  dich selbst freier, spontaner und kreativer zu fühlen. Also versuche in jedem Training und in jeder Show so gut wie möglich im Moment zu sein. Echte Präsenz. Und genau wie du macht jedes Gruppenmitglied für sich eine Persönlichkeitsentwicklung durch. Und ihr zusammen eine Gruppentherapie. Manche nennen es auch Professionalisierung. Und das kann auch mal etwas dauern.

5. Weiter ausprobieren und wachsen.

Ihr habt immer nur Games gemacht? Wie wäre es mal mit einer Langform? Du spielst oft dieselben sieben Charaktere, traust dich nicht auch mal deine Gruppe anzuleiten, singst nie auf der Bühne oder hast noch nie auf Englisch improvisiert? Tadaaa, eine neue Gelegenheit zum Scheitern, äh..wachsen. Impro heißt auch immer bereit zu sein für das Unbekannte, das Neue. Aus der Komfortzone in die Lernzone werden neue mentale Muster gehäkelt. Auch wenn es mal wehtut für die Spieler - oder das Publikum. 

Du bist am Ende des Textes. Das Lernen fängt immer wieder von vorne an. Viel Spaß auf eurer Reise.

All that we share - auf Gemeinsamkeiten schauen

Unterschiede, Mut und Gemeinsamkeiten.

In Zeiten von Fremdenfeindlichkeit und rechtspopulistischem Gedankengut ist dem Spot des dänischen Senders TV2 etwas Besonderes gelungen: auf Gemeinsamkeiten und Toleranz zu fokussieren ohne belehrend zu sein.

Zu Anfang des Clips sieht man unterschiedliche Menschengruppen aus Dänemark, versammelt in einer Halle: die Dorfbewohner, die Stadtkinder, die Reichen, die Armen, Zugezogene und alteingesessene Dänen, die Vertrauenswürdigen und die Zwielichtigen – alle fein säuberlich voneinander getrennt.

Der Moderator fragt: „Wer von euch war der Classenclown?“, „Wer hat ein Stiefkind“ „Wer glaubt an ein Leben nach dem Tod?“. Wer sich angesprochen fühlt und mutig genug ist, geht auf den zentralen Platz. Ganz neue Gruppen entstehen und die Skepsis weicht einer entspannten Atmosphäre. Wir teilen viel mehr miteinander als wir glauben.